Neues vom deutschen Spielfilm bei den Hofer Filmtagen

Die 47. Internationalen Hofer Filmtage starten am 22. Oktober 2013 mit dem Eröffnungsfilm Die Frau die sich traut von Marc Rensing.

Wir möchten Ihnen einen weiteren Ausblick auf das Programm der deutschen Filme in diesem Jahr geben.

Mit mehr als 30 Dokumentar- und Spielfilmen präsentiert sich heuer ein starker Jahrgang an neuen deutschen Filmen: So Fabian Mörike mit Millionen, in dem der Gewinner eines Jackpots keine Antwort darauf findet, was er eigentlich mit denn 22 Millionen, die er gewonnen hat, anfangen soll. Carsten Degenhardt und Miguel Schütz setzen in ihrem Episodenfilm Wir subversive Gewalt, die von vermeintlich freundlichen Menschen ausgeht, denen man keine Grausamkeit zutraut, in Bezug zu den Judenpogromen von 1933, mit Catherine Flemming und Eckhard Preuss in den Hauptrollen.
Meeres Stille von Juliane Fezer erzählt von einem Familienurlaub am Meer, bei dem sich die Familie einer ungelösten Vergangenheit stellen muss, mit Charlotte Munck, Christoph Gawenda, Alexander Beyer und Nadja Bobyleva. Martin Hawie zeigt in Camille das einsame Leben einer Masseurin, der es gelingt, sich von den eigenen Zwängen zu befreien. Christopher Lenke und Philip Nauck tauchen in ihrem Spielfilm Der zweite Mann in die Welt der Banken ein. Ein junger Wirtschaftsprüfer wird zum Spielball der Finanzjongleure, mit Max Riemelt, Fabian Busch und Franziska Weisz.
John Kolya Reichart zeichnet in seinem Film Antons Fest das Psychogramm einer Gruppe von Freunden und Verwandten, die auf einer Geburtstagsparty auf den Gastgeber warten. Die Protagonistin in Frederik Steiners Film Und morgen Mittag bin ich tot ist die junge Lea, gespielt von Liv Lisa Fries, die, unheilbar krank, beschlossen hat, in Zürich mit Hilfe einer Sterbehilfeorganisation ihr Leben zu beenden und auf vehemente Gegenwehr von Freunden und Verwandten stößt. Spannung verspricht der Film Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste von Nachwuchsregisseurin Isabell Šuba, über ihre Erfahrungen als Jungfilmerin auf dem Filmfestival in Cannes.

Wieder in Hof dabei ist Christian Schwochow, der 2011 mit Die Unsichtbare Erfolge feierte. Er zeigt Westen mit Jördis Triebel, Tristan Göbel und Alexander Scheer, die Geschichte einer jungen Frau, die glaubt, im Jahr 1970 durch die Umsiedlung von Ost- nach West-Berlin ihre Trauer überwinden und ein neues Leben beginnen zu können.

Auch Nicole Weegmann zeigt, nach Mobbing im letzten Jahr, ihren neuen Film Es ist alles in Ordnung. Bastian Günther, 2005 mit Ende einer Strecke in Hof, stellt seinen Film Houston mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle vor. Er spielt einen Headhunter, der dem größten Coup seines Lebens auf der Spur ist, aber in der Welt zwischen Glasfassaden und Golfplätzen zunehmend die Kontrolle über seine Realität verliert. Seinen ersten Spielfilm zeigt auch Michael Baumann mit Habib Rhapsody, vier Männerschicksale treffen aufeinander und verstricken sich in vier Nächten; am Ende ist nichts mehr, so wie es am Anfang war.

Julia von Heinz stellt ihren dritten Spielfilm vor: Hannas Reise. Die ehrgeizige Hanna reist aus eigennützigen Motiven nach Israel, um in einem Behindertendorf zu arbeiten, nach dem Motto: „etwas mit Juden zu machen" tut sich immer gut für die Karriere, bis es zur Konfrontation mit ihrem israelischen Kollegen kommt. Robert Bramkamp zeigt mit seiner romantischen SF-Komödie Art Girls mit Peter Lohmayer und Inga Busch eine Satire auf die Berliner Kunstwelt.

6. Oktober 2013, von Markus 'Markus S.' Schaffarz