Kinostart | Vulva

Das Zeigen der Vulva vertreibt Bären und Löwen, lässt den Weizen höher wachsen und beruhigt Sturmfluten. Von diesem kraftvollen mittelalterlichen Bild des weiblichen Genitals ist in der heutigen Öffentlichkeit wenig geblieben. Wir sehen ein an den Attraktivitätsstandards der Pornoindustrie orientiertes Idealbild der glatten, brötchenförmigen Vulva mit gleichmäßigen Labien, über das kaum eine Frau natürlicherweise verfügt. Wie kam es dazu?

Zwei Regisseurinnen haben sich der Geschichte der Vulva im 21. Jahrhundert angenommen und erzählen von Aufklärungsunterricht, Zensur, dem Retuschieren »unförmiger« Schamlippen in pornografischen Abbildungen und der Arbeit von AktivistInnen gegen Genitalverstümmelung. Gründlich recherchiert, zeigt der Film auch das lukrative Geschäftsmodell der Intimchirurgie - was allerdings nicht nur für zartbesaitete Gemüter eine Herausforderung ist. Den Macherinnen gelingt es aber auch, dem Thema komische Aspekte abzugewinnen und letztlich die Vielfalt weiblicher Körper zu feiern.

Im Anschlus Publikumsggespräch mit den Regisseurinnen sowie Dr. Dorothea Reichert, Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. und Prof. Dr. Ulrike Schmauch, Frankfurt University of Applied Sciences (ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main)

20. November 2014
20 Uhr
Mal Seh’n Kino

In Anwesenheit von Claudia Richarz und Ulrike Zimmermann

13. November 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz