Feature | René Mariks einmaliger Weg zum Ruhm

Mit Puppen spielen nur Kinder? Falsch! Talent, Kreativität und der Mut, Wege jenseits der Konventionen zu gehen - das braucht ein gestandener Mann, um schließlich mit professionellem Puppenspiel sogar seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Und nicht nur das!
René Marik hat mit seinen Puppen Maulwurf, Frosch Falkenhorst und Eisbär Kalle eine sensationelle Karriere auf der Bühne hingelegt. Sowohl im Fernsehen, im Theater und auch im Internet erreichte er hunderttausende begeisterte Zuschauer, die nun seinem neuesten Streich entgegen fiebern: GELD HER ODER AUTSCH´N!, René Mariks erster Kinofilm, mit - wie sollte es anders sein - Maulwurf, Falkenhorst und Kalle, läuft am 5. September in den deutschen Kinos an.

Was ist das für ein Typ, der solch einen ungewöhnlichen Weg beschreitet und selbst nicht aus dem Staunen kommt, als seine ersten Auftritte sich auf Youtube zum viralen Hit entwickeln und ihn über Nacht deutschlandweit bekannt machen?

Vom Autoschrauber zum Zahlenjongleur

René Mariks Weg hin zur Bühne war nicht von Anfang an vorgezeichnet. Im Westerwald aufgewachsen, sind seine beruflichen Anfänge, vor allem auf Initiative seines Vaters hin, recht konventionell: Er wird Lehrling in einem KFZ-Meisterbetrieb. Doch René merkt schnell, dass dies nicht seine Zukunft ist. Er bricht die Lehre schon nach kurzer Zeit ab und geht von da an seinen eigenen Weg: Realschule, Abitur, Mathe-Studium. Das hätten seine Eltern nicht erwartet! Nach dem Vordiplom zieht es ihn raus aus der Provinz in die Großstadt: Berlin. „Ich wollte unbedingt in einer Stadt leben, und Berlin war eben die einzige wirkliche Stadt”, sagt Marik. „Als ich ankam, war ich ein Mathe-Nerd. Nur der Aktenkoffer hat gefehlt.”

Vom Hausbesetzer zum Puppenspieler

Kaum in der Großstadt angekommen, taucht er in für ihn völlig neue Sphären ein: Er schließt sich der Hausbesetzer-Szene in Berlin Friedrichshain an, lebt fortan in einer knapp dreißigköpfigen WG und spielt in einer Punkband „Die fickenden Turnschuhe“. Eine Freundin, die selbst Puppenspielerin bei der Schaubühne ist, nimmt ihn zur Aufführung eines Puppentheaterstückes mit: Eine Offenbarung für Marik! Er beendet seine Laufbahn als Zahlenjongleur und bewirbt sich an der renommierten Schauspielschule Ernst Busch für den Studiengang Puppenspiel - und wird angenommen. In der Folge spielt er an der Schaubühne und wirkt dort mit an der Inszenierung von Shakespeares „Romeo und Julia“ - mit vier Kermit-Fröschen!

Durchbruch mit „Autsch´n!“

Nach dem Abschluss des Studiums wird er zwischen 1999 und 2004 zum festen Mitglied des Ensembles am Jenaer Theaterhaus. Dort lernt er Liedermacher und Comedian Rainald Grebe kennen. Eine schicksalhafte Begegnung, wie Marik später feststellt, denn ohne Grebe würde es sein erstes Bühnenprogramm „Autsch´n!“ nicht geben. Bis September 2010 verkauft es sich auf DVD über 100.000 Mal und erreicht damit doppelten Platinstatus.

2007 geschieht, was Marik selbst am wenigsten erwartet hätte: Durch die Veröffentlichung von Videos seines Bühnenprogramms auf Youtube wird er in Windeseile zum viralen Web-Hype.

Es folgt seit zweites Bühnenprogramm „Kasperpop“, mit welchem er erneut durch Deutschland tourt. Schließlich seine Abschiedstour.

Abschied? Nein! Schon ist Marik dabei neue Pläne zu schmieden. Aber was soll der nächste Streich sein? Die Krönung des Showgeschäfts: Die große Kino-Leinwand! Marik stellt ein Crowdfunding-Projekt auf die Beine und seine zahlreichen, treuen Fans helfen ihm, die Finanzierung für den Dreh seines ersten Kinofilms zu ermöglichen. Monate danach steht der Film GELD HER ODER AUTSCH´N! vor der Vollendung und wird ab 5. September 2013 in den Lichtspielhäusern der Republik laufen.

20. August 2013, von Markus 'Markus S.' Schaffarz