Der Mai im Weltkulturen Museum
Der Mai wird vielseitig!
Mit Führungen und Workshops für alle lässt sich die Ausstellung Country bin pull‘em. Ein gemeinsamer Blick zurück weiterhin erschließen.
Mehrsprachig, vielstimmig und musikalisch geht es bei der Nacht der Museen am 10. Mai ab 19 Uhr zu! Die Ausstellung zu australischen Felsbildern im Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29 ist in der Nacht der Museen in fünf Sprachen erlebbar. In der Villa Schaumankai 37 wird das Gebäude selbst zum Sprechen gebracht: Geschichten rund um das Museum fordern zum Austausch auf. Bei einem „No-Input-Mixen“-Konzert und Workshops geht es um Klänge, die nur durch Feedback entstehen. DJane CarolitaLApomba begleitet den Abend ab 22 Uhr.
AUSSTELLUNG
Country bin pull‘em.
Ein gemeinsamer Blick zurück
Bis 31. August 2025
Welche Bedeutung haben jahrtausendealte Felsbilder aus Australien heute? Welches Potential haben ethnografische und historische Sammlungen für Indigene Communities, Museen und das postkoloniale Miteinander? Gemeinsam mit den Indigenen Gemeinschaften der Wanjina Wunggurr richtet das Weltkulturen Museum den Blick zurück auf die Frankfurter Frobenius-Expedition in das Kimberley Gebiet Nordwestaustraliens im Jahre 1938.
Zu sehen sind monumentale Felsbildkopien, historische Expeditionsfotografien und ethnografische Objekte sowie zeitgenössische Arbeiten Indigener australischer Künstlerinnen und Künstler, die in Auseinandersetzung mit den Sammlungen des Frobenius-Instituts und des Weltkulturen Museums entstanden sind.
Die Ausstellung Country bin pull’em geht zurück auf die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Forschungsgeschichte der Expedition sowie mit aktuellen Interpretationen des Indigenen Kulturerbes. Daneben werden auch Fragen der Sammlungsprovenienz angesprochen und Möglichkeiten einer digitalen Rückkehr des kulturellen Erbes thematisiert.
Der Titel auf Kimberley Kriol „Country bin pull’em“ wurde von den Indigenen Kooperationspartnern gewählt. Er spielt auf eine Umkehr der Perspektiven an und unterstreicht die Handlungsmacht ihrer Heimat: „Das Land hat sie zu sich gezogen!“ verdeutlicht die Indigene Perspektive, dass das ‚beseelte‘ Land selbst - das „Country“ - die deutschen Forscher:innen zu sich geholt habe. Dieselbe Handlungsmacht habe auch nach über 80 Jahren zur Wiederbelebung der Beziehungen zwischen der Wanjina Wunggurr Gemeinschaft und den Frankfurter Sammlungs-Institutionen geführt.
Die Ausstellung ist das Ergebnis eines langjährigen internationalen Forschungsprojektes, das auf die Initiative der Wanjina Wunggurr Gemeinschaft zurückgeht und einen Beitrag zur Dekolonisierung der Museumssammlung leisten möchte.
Kooperationspartner
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Weltkulturen Museums mit den Aboriginal Corporations Dambimangari, Wilinggin und Wunambal Gaambera sowie dem Frobenius-Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Centre for Rock Art Research der University of Western Australia in Perth.
Co-Kuratorinnen und Co-Kuratoren sowie beteiligte Personen:
Rona Gungnunda Charles, Kim Doohan, Christina Henneke, Richard Kuba, Lloyd Nulgit, Pete O´Connor, Martin Porr, Eva Ch. Raabe und Leah Umbagai
Kuratorische Leitung
Projektassistenz
Bei einem gemeinsamen Rundgang erhalten Besucherinnen und Besucher einen Überblick über die zentralen Themen der Ausstellung, die Frobenius Expedition sowie die Zusammenarbeit mit den Indigenen australischen Vertreterinnen und Vertretern der Wanjina Wunggurr Gemeinschaft.
Eintritt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
SONDERFÜHRUNGEN
Welche Bedeutung haben die historischen Archiv- und Sammlungsmaterialien heute für die Indigene australische Gemeinschaft der Wanjina Wunggurr? Die Themenführung lädt dazu ein, zentrale Aspekte der gemeinsamen Forschungsarbeit kennenzulernen, die der Ausstellung „Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ zugrunde liegt. Sie gibt Einblicke in die Neubewertung historischer Fotografien, Felsbildkopien und Archivdokumente durch die Traditional Owners der Indigenen Gemeinschaft und stellt diese in einen Dialog mit den zeitgenössischen Werken der Ausstellung.
7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Ohne Anmeldung
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
Samstag, 24. Mai, 15 Uhr | „Einfach Reinkommen im Weltkulturen Museum“
Inklusive Tandemführungen
Najet Trabelsi, Marcel Philhofer, Ute Hecht und Melina Angermeier führen in der Ausstellung „Country bin pull'em. Ein gemeinsamer Blick zurück“
Die Tandemführung „Einfach Reinkommen“ ist für alle mit und ohne Einschränkungen, die ein Museum besuchen möchten. Menschen mit und ohne Behinderungen erarbeiten gemeinsam das Führungskonzept. Das Projekt wird von der Lebenshilfe Frankfurt gemeinsam mit elf Frankfurter Museen in diesem Jahr fortgeführt. Die Führungen werden unterstützt durch den Freundeskreis des Weltkulturen Museums.
Die Führung ist im Eintrittspreis von 7€, ermäßigt 3,50€ enthalten. Ohne Anmeldung
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
Samstag, 31. Mai, 15 Uhr | „Willkommen im Weltkulturen Museum“ | Kostenlose Führung
| Mit Alex Novaceskovic (Kulturvermittlerin)
Was ist ein ethnologisches Museum? Wer arbeitet hier? Wie entstehen die Ausstellungen? In dieser Führung lernen die Teilnehmenden das Weltkulturen Museum kennen und gehen gemeinsam durch die aktuelle Ausstellung. Die Vermittlerin berücksichtigt das Sprachniveau der Teilnehmenden.
WELTKULTUREN VERANSTALTUNGEN
Donnerstag, 8. Mai, 17-19.30 Uhr | „Sammeln, Haben, Zeigen“
Workshop in der Reihe „Dekolonisierende Praxis im Weltkulturen Museum“
Mit Julia Albrecht und Stephanie Endter (Vermittlung)
Das Weltkulturen Museum lädt zusammen mit der Volkshochschule Frankfurt am Main ein zum Workshop „Sammeln, Haben, Zeigen“ in der Reihe „Dekolonisierende Praxis im Weltkulturen Museum“. Kursleiterinnen sind Julia Albrecht und Stephanie Endter aus der Vermittlung des Museums.
Was ist Dekolonisierung und warum müssen wir uns damit beschäftigen? Warum jetzt und am Weltkulturen Museum in Frankfurt? Als ein Ort, der mitten in der deutschen Kolonialzeit gegründet wurde und der über Jahrzehnte das Bild „der Anderen“ mitgeprägt hat, steht das Weltkulturen Museum heute vor der zentralen Aufgabe, dekolonisierende Prozesse zu unterstützen. Sie beschäftigen sich mit dem kolonialen Erbe des Museums, mit den aktuellen Restitutionsdebatten und reflektieren über koloniale Kontinuitäten in unser aller Alltag.
Im Workshop beschäftigt sich mit Eigentum und Wissenssystemen: Wozu sammeln? Was bedeutet Eigentum? Wer entscheidet was und wie etwas gezeigt wird und wer was sehen darf? Sie erkunden die Ausstellung Country bin pull‘em. Ein gemeinsamer Blick zurück und beschäftigen sich mit unterschiedlichen Ideen des Eigentums, mit privaten, geheimen und öffentlichen Wissenssystemen. Welche Verbindungen gibt es zwischen vergangenen und gegenwärtigen Geschichten? 7 Euro. Beim Besuch der Ausstellung ist einmalig der Eintrittspreis vor Ort zu entrichten. Anmeldung und Informationen unter www.vhs.frankfurt.de - Bei der Anmeldung muss die Kursnummer auf der VHS-Seite in der Suchleiste eingegeben werden. Der Workshop ist unter der Kursnummer 0108-42 buchbar.
Treffpunkt Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
Donnerstag, 8. Mai, 19.30 Uhr Uraufführung
Donnerstag, 22. Mai, 19 Uhr
Freitag, 23. Mai, 19 Uhr
Theaterperformance im Weltkulturen Museum | Er dachte, wir würden aussterben
Ein szenischer Rundgang durch die Ausstellung Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück
Mit Götz Lautenbach (Schauspieler)
Der 75-minütige szenischen Rundgang in Country bin pull’em mit dem Schauspieler Götz Lautenbach wurde speziell für die Ausstellung entwickelt und hat am 8. Mai seine Uraufführung im Weltkulturen Museum am Schaumainkai 29.
In einer Mischform aus Dokumentartheater und Ausstellungsführung folgen die Zuschauer:innen den Spuren der Expedition des heutigen Frobenius-Instituts und des Weltkulturen Museums im Jahre 1938 in die Kimberley-Region Nordwestaustraliens. Der Weg führt durch die Räume des Museums, den angrenzenden Metzler Park und schließlich in die Ausstellung.
Der Titel des Stücks spielt an auf ein Zitat des Traditional Owners Pete O’Connor. Er bezieht sich auf den Bericht des Expeditionsleiters Helmut Petri:
Vielleicht dachte er, wir würden heute keine Kenntnisse mehr von diesem mächtigen Wissen haben, weil er dachte, wir würden aussterben; aber wir haben dieses Wissen noch immer…
.
Gemeint sind hier geheime und heilige kulturelle Praktiken und Inhalte in Petris Bericht. Das Schauspiel reflektiert die Forschungssituation im Feld, die kolonialen Bedingungen der Expedition sowie die Ethik des Sammelns und Forschens in einer vermeintlich dem Untergang geweihten
Sterbenden Welt in Nordwest-Australien, so der Titel des Berichts.
Im Angesicht der 1938 entstandenen Aquarelle und Fotografien der Felsbildgalerien sowie der vielfältigen weiteren Kulturzeugnisse der Wanjina Wunggurr, der indigenen Bevölkerung des Kimberley, kommt eine Zusammenstellung aus historischen Originaltexten, wie der Forschungs- und Expeditionsberichte, aber auch aus zeitgenössischen, vielfach indigenen Quellen, zur Aufführung.
Getreu dem Untertitel der Ausstellung „Ein gemeinsamer Blick zurück“ unternimmt die zugrundeliegende Textcollage von Götz Lautenbach den Versuch, Zitate aus den Aufzeichnungen Helmut Petris und seiner Mitarbeiter:innen in Dialog zu setzen mit Stimmen der Traditional Owners aus Vergangenheit und Gegenwart, etwa von Janet Oobagooma und Danny Woolagoodja, die sich kritisch mit den Zeugnissen der Forschungsreise von 1938 auseinandersetzten.
Götz Lautenbach arbeitet als freier Schauspieler, Regisseur und Theaterautor. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Entwicklung und Durchführung von Theaterformaten in musealen Räumen, historischen Gebäuden, Bibliotheken und Forschungsstätten. Er ist Lehrbeauftragter für Szenisches Schreiben, Schauspiel und Regie an der Georg-August-Universität Göttingen. Weitere Aufführungen: Donnerstag, 5. Juni, Freitag, 6. Juni und Freitag, 27. Juni, jeweils 19 Uhr
15 Euro, ermäßigt 7,50 Euro
Anmeldung: www.weltkulturenmuseum.de
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
Samstag, 10. Mai, 19 bis 2 Uhr
NACHT DER MUSEEN
Many Voices im Weltkulturen Museum
Die Ausstellung zu australischen Felsbildern im Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29 ist in der Nacht der Museen in fünf Sprachen erlebbar. Im Zentrum stehen jahrtausendealte Felsbilder sowie zeitgenössische Sichtweisen auf das kulturelle Erbe der indigenen Australier:innen.
In der Villa Schaumankai 37 wird das Gebäude selbst zum Sprechen gebracht: Geschichten rund um das Museum fordern zum Austausch auf. Bei einem „No-Input-Mixen“-Konzert und Workshops geht es um Klänge, die nur durch Feedback entstehen. DJane CarolitaLApomba begleitet den Abend.
Mehrsprachige Kurzführungen durch die Ausstellung
Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück:
Workshop
1*9.30 und 21 Uhr No-Input-Mixen
Elektronische Klangwelten erforschen und Schaltkreise zum Singen bringen. No-Input-Mixing ist eine Kulturtechnik für Hacker:innen und solche, die es werden wollen.
Musik
Schaumainkai 37
Die Eintrittskarten für die Nacht der Museen kosten 17 Euro, ermäßigt 12 Euro. Sie sind direkt im Weltkulturen Museum an der Kasse Schaumainkai 29 zu erwerben und in allen weiteren beteiligten Institutionen, den Informationsbüros, der Tourismus+Congress GmbH sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen. Mit Museumsufer-Card ist der Eintritt kostenlos. Weitere Informationen unter Nacht der Museen - Alle Museen am Museumsufer Frankfurt
Mythen und Geschichten faszinieren uns! Gemeinsam tauchen wir in die Ausstellung Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück ein und machen uns mit den eindrucksvollen Bildern und Mythen der Indigenen Gemeinschaften Nordwestaustraliens bekannt. Anschließend hören wir eine Geschichte, die wir mit Drucktechniken grafisch illustrieren.
Ab sechs Jahren. 6 Euro. Mit Anmeldung unter www.weltkulturenmuseum.de
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29
Unsere Körper sind zum Bewegen da! Der Workshop inspiriert Kinder, ihre Energie in Bewegung zu setzen. Wir produzieren mit Bodypercussion selbst Musik und entwickeln eigene Tanzchoreographien.
Ab sechs Jahren. Kostenlos.
Anmeldung: weltkulturen.bildung@stadt-frankfurt.de
Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29