Gedankenexperimente zu "THE PHILOSOPHERS"

In THE PHILOSOPHERS stellen sich die Schüler der Abschlussklasse Philosophie an einer internationalen Schule in Jakarta diversen Gedankenexperimenten, ehe ihr Lehrer Mr. Zimit am letzten Unterrichtstag ein letztes Mal das Urteilsvermögen seiner Schüler herausfordert. Mit fatalen Folgen…

Eine Vielzahl philosophischer Gedankenexperimente fordern ein moralisches und ethisches Abwägen. Man stelle sich z. B. vor, man hinge am Abgrund einer Klippe und ist kurz davor, zu fallen. Die um Hilfe gerufenen Freunde schätzen die Situation als zu gefährlich für sich selbst ein und helfen nicht. Man rutschst ab, doch statt dem tödlichen Fall landet man sanft mit einem Fallschirm: die Aktion war geplant um die Loyalität der Freunde zu testen. Würde man wirklich wissen wollen, wie sie reagieren - und womöglich die Freundschaft zerstören? Oder lebt man lieber glücklich im Ungewissen? Dieses Beispiel ist auf einer recht persönlichen Ebene und die Konsequenzen wären vermutlich nicht über Leben und Tod entscheidend.

Anders sieht es schon für den Führer einer Lokomotive aus, der hinter einer Kurve plötzlich fünf Gleisarbeiter auf den Schienen erblickt. Es ist ihnen unmöglich zu entkommen, da das Gleis an dieser Stelle durch ein Tal mit hohen Seiten führt. Zudem versagen die Bremsen der Lokomotive. Als einzige Alternative bleibt noch eine Weiche auf ein anderes Gleis, auf dem nur ein Arbeiter ist. Soll man nun das Gleis wechseln, um einen zu töten und fünf zu retten?

Ein ähnliches Dilemma stellt auch folgende Fragestellung: Ein Chirurg hat bei seinen bisher durchgeführten Organtransplantationen eine hundertprozentige Erfolgsquote. Zurzeit stehen fünf Patienten auf seiner Warteliste: zwei brauchen einen Lungenflügel, zwei eine Niere und einer ein Herz. Alle haben dieselbe Blutgruppe, so dass es nur einen Spender bräuchte. Wie es der Zufall will, kommt nun ein gesunder Mensch ins Krankenhaus, um sich durchchecken zu lassen. Es stellt sich heraus, dass er genau der richtige Spende wäre. Darf der Chirurg ihn zugunsten der fünf Empfänger töten und seine Organe verteilen, um seine anderen fünf Patienten zu retten?

Rein rechnerisch erscheinen die Situationen relativ klar. Fünf Tote wären beklagenswerter als ein Toter. Doch reicht das zur Entscheidungsfindung aus? Welche weiteren Faktoren sind zu berücksichtigen? Und wie stark sind sie zu gewichten?

Eine neue Situation: die nukleare Apokalypse steht unmittelbar bevor. 20 Menschen mit unterschiedlichen Berufen stehen vor einem Bunker, der aber nur zehn von ihnen Platz bietet, um ein Jahr später die Menschheit neu aufzubauen. Wer soll überleben, wer muss sterben? Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind für den Aufbau einer neuen Gesellschaft nötig und wer ist angeblich entbehrlich? Dieses Szenario ist das letzte Experiment in THE PHILOSOPHERS (auf DVD, Blu-ray und Video on Demand erhältlich). Schnell entwickelt sich eine gefährliche Eigendynamik, als sich zeigt, dass der erste Schein oft trügt. Zunehmend wird klar, dass jeder Einzelne auch Eigenschaften mit in den Bunker nimmt, die das gemeinsame Überleben zu verhindern drohen.

Die Gedankenexperimente können auch auf der Facebook-Seite zum Film diskutiert werden.

Inhalt:
Am Horizont steigen die Wolken von Atombombenexplosionen empor, die nukleare Apokalypse ist da. 20 junge Erwachsene, Schüler der Abschlussklasse Philosophie an einer internationalen Schule in Jakarta, stehen vor dem Eingang eines Bunkers. Ein Jahr lang können sie dort überleben, um später die Menschheit neu aufzubauen. Doch der Bunker bietet nur Raum für 10 Bewohner. Wer soll leben, wer wird sterben?

Ihr Lehrer hat ihnen Berufe und Eigenschaften willkürlich zugeteilt. Sie bilden die Basis für rationale Entscheidungen. Das Ganze ist nämlich ein Gedankenexperiment, mit dem Mr. Zimit ein letztes Mal das Urteilsvermögen seiner Schüler herausfordert. Doch schnell bröckelt das rationale Gebäude und das Experiment bekommt eine gefährliche Eigendynamik …

Gleich ein ganzes Heer talentierter Jung-Stars hat Regisseur und Autor John Huddles für sein spannendes filmisches Experiment aufgeboten. Denn hier geht es nicht nur inhaltlich um ein Gedankenexperiment, es geht auch um die Herausforderung, einen philosophischen Exkurs in einem Klassenzimmer zu einem packenden Film zu machen. Dafür ergänzt der Regisseur die durchweg herausragenden Leistungen seiner jungen Schauspieler mit exquisiten visuellen Kompositionen, die dem Film einen Hauch von Science-Fiction verleihen.
Gemeinsam mit Kameramann John Radel und Produktionsdesigner David Ingram verlässt Huddles dafür die Schule und findet geradezu hypnotisch schöne, apokalyptische Bilder in der exotischen Landschaft Indonesiens, wo die Dreharbeiten stattfanden. Imagination und nüchterne Realität fließen so geschickt ineinander, dass man dem Sog der Bilder nicht widerstehen kann. Für Freunde anspruchsvoller Unterhaltung ist dieser Film, der auf dem Fantasy Filmfest 2013 seine Deutschlandpremiere feierte, ein reiner Glücksfall.

18. Februar 2014, von Andreas 'ResQ' Nix

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