Feature | Von wegen schwaches Geschlecht!

Verrucht, romantisch, geheimnisvoll, rachsüchtig - es gibt kaum eine Rollenbeschreibung, die Scarlett Johansson nicht schon einprägsam ausgefüllt hat. Durch ihre Darstellung der einsamen Ehefrau in „Lost in Translation“ wurde sie im Jahr 2003 international bekannt. Von ihrer erotischen Seite zeigte sie sich u.a. in den Woody Allen-Filmen „Matchball“ und „Vicky Christina Barcelona“, doch auch in Komödien wie „Er steht einfach nicht auf Dich“ und „Don Jon“ konnte sie bereits überzeugen. Zuletzt verlieh sie in Spike Jonzes „Her“ dem Computer-Betriebssystem Samantha ihre markante Stimme. Hierfür wurde sie von zahlreichen Kritikern als heimlicher Star des Films gefeiert und u.a. mit dem Preis für die Beste Darstellerin des Festival Internazionale del Film di Roma geehrt.

Und Action? Dass ihr auch dieses Genre überaus liegt, konnte man spätestens feststellen, als sie sich als Black Widow in „Iron Man 2“, „Marvel‘s The Avengers“ und „Captain America 2 - The Return Of The First Avenger“ von ihrer eiskalten Seite zeigte. War sie in den Marvel-Blockbustern noch Teil eines Ensembles, ist sie jetzt (endlich) ganz auf sich allein gestellt: Knallhart und super-intelligent beweist Scarlett Johansson in LUCY eindrucksvoll, dass ihr die Rolle der gnadenlose Einzelkämpferin auf den Leib geschnitten ist - in einem Genre, das vornehmlich von männlichen Darstellern bestimmt wird. Die Zeit ist reif für einen Wandel und Johansson die erste Powerfrau einer neuen Generation von Action-Heldinnen…

12. August 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz