Sonderaufführung des Dokumentarfilms "Martin Niemöller: Was würde Jesus dazu sagen?" von Hannes Karnick und Wolfgang Richter, Donnerstag, den 23. Oktober um 19 Uhr; Stadt- und Industrie Museum Rüsselheim

Das Stadt- und Industrie Museum Rüsselheim zeigt am Donnerstag, den 23. Oktober um 19 Uhr den Dokumentarfilm „Was würde Jesus dazu sagen?" über die außergewöhnliche Lebensgeschichte des evangelischen Theologen Martin Niemöller in Anwesenheit der Darmstädter Filmemacher Hannes Karnick und Wolfgang Richter.

"Was würde Jesus dazu sagen?“ Wenn man sich daran hält, dann ist man keinem genehm." Dieser Leitspruch Niemöller wurde zum Titel des Films, der mit dem damals 91 Jährigen zwischen Oktober 1982 und Juni 1983 in Wiesbaden gedreht wurde. Bevor der Film beendet werden konnte, starb Martin Niemöller am 6. März 1984 in Wiesbaden.

Martin Niemöller, Sohn einer protestantischen Pfarrerfamilie in Lippstadt, meldet sich 1910 freiwillig zur Marine. Als U-Boot Kommandant hätte er beinah ein Handelsschiff mit Albert Schweitzer an Bord versenkt. Am Ende des ersten Weltkrieges weigert er sich sein Schiff an England auszuliefern. Vierzig Jahre später bezeichnet er die Ausbildung zum Soldaten als Ausbildung zum Berufsverbrecher.

Brüche und Wandlungen kennzeichnen seine Biografie ebenso wie ungebrochene Traditionen. Niemöller vereinigt die Extreme deutscher Geschichte: fraglosen Gehorsam, unbezweifelten Nationalismus, bedingungslosen Pazifismus.

In ausführlichen Gesprächen mit den beiden Darmstädter Filmemachern entfaltet sich die Persönlichkeit eines Mannes, der sich vom U-Boot-Offizier zu einem engagierten Kämpfer für Frieden und Gerechtigkeit entwickelte. Viele Stationen und Erlebnisse Niemöllers sind so eindringlich, unvorstellbar und packend zugleich, dass wohl kaum ein Autor je gewagt hätte, eine solche Geschichte zu erfinden

. (Filmportal)

"Ich habe mich von einem sehr konservativen Menschen zu einem fortschrittlichen Menschen und am Schluss zu einem revolutionären Menschen entwickelt." so zieht Niemöller selbst das Fazit seines Lebens.

21. Oktober 2014, von Steffen 'S. Fölsch' Fölsch