Review (PC): I Am Alive

Bereits im Frühjahr diesen Jahres erschien die Konsolen-Version von I Am Alive auf der Xbox 360 und der Playstation®3. Nun bringt Ubisoft den Titel, ein wenig überarbeitet, als Download Titel auch auf dem PC.

Ein knappes Jahr nach einer weltweiten Katastrophe, die einen Großteil der Menschheit ausgelöscht hat, kommt ihr endlich in eurer Heimatstadt Haverton an, in der Hoffnung eure Frau und Tochter vorzufinden. Die Hoffnung ist allerdings vergebens.
An jeder Ecke eurer Heimat, begegnen euch feindlich gesinnte Menschen, die um zu Überleben jeden ermorden würden, wenn es ihnen von Vorteil ist und alles plündern, was noch da ist. Dazwischen begegnen euch auch die Opfer, deren Vorräte geplündert oder die verletzt zum Sterben zurückgelassen worden sind. Es herrscht das Recht des Stärkeren.

In dieser post-apokalyptischen Welt gibt es keine übermächtigen Gegner oder Gefahren, es gibt nur andere Menschen, die um zu überleben, eure Hilfe benötigen oder euch ans Leder wollen. Die große Frage ist, könnt ihr ihnen helfen oder fangt ihr an selbst andere zu opfern, um eure geliebte Familie zu finden.

Die Geschichte in I Am Alive wird anhand von Aufnahmen eines mitgeführten Camcorders erzählt. Die Zwischensequenzen eurer Reise bekommt ihr auf dem Camcorder gezeigt. Euer Protagonist hat die gesamte Reise aufgezeichnet. Daher verwundert es dann auch nicht, das eure Versuche die einzelnen Abschnitte zu meistern als "Aufzeichnungen" bezeichnet werden.

Ubisoft hat versucht, mit I Am Alive einige neue Wege zu gehen. Da wäre zum einen das Kampfsystem: Munition für die gefundenen Waffen ist Mangelware, also sollte jeder Schuss gut überlegt sein. Man kann mit seiner (auch leeren) Waffe, aber auch einfach nur drohen und damit die Gegner in Schach halten, um sich einen Vorsprung zu verschaffen und abzuhauen oder die Gegner an Abgründe zu drängen, wo man sie dann herunterwirft. Je nachdem wie der Gegner einem begegnet, reicht es vielleicht auch schon mit erhobenen Händen seinen Sichtbereich zu verlassen, und dem Konflikt komplett aus dem Weg zu gehen.

Dann sind da auch noch die Ruinen eurer Heimatstadt, die zum Klettern einladen. Leider ist der Protagonist Adam schnell außer Atem und braucht Pausen, andernfalls stürzt er einfach ab. Lange Kletterpartien, wie man sie aus anderen Ubisoft Titeln (z.B. der Prince of Persia-Reihe oder Assassin's Creed-Reihe) kennt, sind also nicht möglich, was einem durchaus Probleme bereiten kann.

Grafik + Sound

I Am Alive ist optisch beinahe vollständig in Schwarz-weiß gehalten, was die allgemeine bedrückende Stimmung unterstreicht. Es wird mit vielen Überblendeffekten gearbeitet, wenn man in den verstaubten Gegenden unterwegs ist und bspw. in Richtung des Horizonts schaut. Diese Effekte sind für den PC richtig gut und auch hochauflösend umgesetzt, was man von vielen verwaschenen Texturen der Umgebung leider nicht behaupten kann. So sind auch die Protagonisten alles andere als detailreich umgesetzt.

Der Sound unterstreicht ebenfalls gekonnt in jeder Situation das düstere Ambiente. Geht beispielsweise unsere Ausdauer zur Neige, wechselt die Hintergrundmusik fließend zu einem deutlich dramatischeren Thema. Die Sprachausgabe ist vollständig in Englisch, aber deutsch untertitelt.

Steuerung

Das Spiel kann vollständig mit Tastatur und Maus gespielt werden, was auch problemlos möglich ist. Die Tastenbelegung kann angepasst werden. Wie man es von einer Konsolenumsetzung aber erwarten kann, kann man auch mit einem GamePad spielen. Man muss sich allerdings fragen, was schief gelaufen ist, wenn man bereits eine Version für die Xbox 360 umgesetzt hat, die typischen XInput Bezeichnungen und Grafiken eines Xbox 360 Controllers zur Erklärung der Steuerung angezeigt bekommt, und die Tasten trotzdem falsch belegt sind. Da sich die Steuerung am Gamepad leider nicht konfigurieren läßt, haben wir mit einem DirectInput Controller gespielt, hier funktionierten die meisten Tasten, wie sie sollten, aber die Vibrationsfunktion lag damit dann leider brach.

Fazit

Ubisoft ist mit I Am Alive ist ein sehr atmosphärisches Action-Adventure mit interressanten neuen Spielideen gelungen. Die Grafik ist ok, aber leider alles andere als zeitgemäß, der Sound hingegen weiß zu beeindrucken. Das dicke Manko mit der Gamepad Steurung kann man angesichts dem Preis von knapp 15€ auch noch verschmerzen - auch wenn man es nicht nachvollziehen kann.

Der Schwierigkeitsgrad scheint zu Beginn sehr hoch. Man merkt allerdings sehr schnell, dass man sich nicht in einer scheinbar freien Welt bewegt, sondern lediglich einer sehr eng gefassten Route folgt, auf der von den Entwicklern genau geplant worden ist, welche Extras (Munition, Health-Packs ...) gefunden werden können, um die kommende Passage zu bestehen.

Insgesamt muss man leider sagen, das man aus den guten Ideen und dem Konzept deutlich mehr hätte machen können. Trotzdem sorgt I Am Alive für sehr spannende, unterhaltsame und kurzweilige Stunden.

I Am Alive ist seit dem 06.09.2012 bei den einschlägigen Download-Plattformen sowie im Ubisoft eigenen Download-Shop für 14,99€ erhältlich.

22. September 2012, von Amrit 'GrollTroll' Thukral

Ubisoft

Hersteller

Websiteubi.com/de

I Am Alive

PC Spiel

GenreAction Action-Adventure
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft Shanghai
Websiteiamalivegame.com
Facebookfb/iamalivegame
Release06.09.2012

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