Review (DVD): The Collector - He always takes one

Der ruhige und zurückhaltende Arkin liefert bei einem Einbau von Sicherheitsmaßnahmen in der Villa seines Chefs gute Arbeit ab, was auch entsprechend belohnt wird. Was jedoch kaum einer ahnt: Das Geld wird kaum reichen, denn Arkin hat Schulden ohne Ende und dies bei Leuten, denen man lieber nichts schulden möchte. Auf seine Erfahrungen als Einbrecher zurückblickend, beschließt Arkin in...

...die Villa seines Chefs einzudringen und einen wertvollen Edelstein aus dessen Privattresor zu stehlen - wohl wissend, dass dieser mit seiner Familie verreist ist. Doch als er in das Haus eindringt, erwartet ihn eine fiese Ãœberraschung: Arkin ist nicht der Einzige in der Villa, außerdem ist das ganze Anwesen mit tödlichen Fallen übersät!

Nicht nur, dass es für Arkin keine Fluchtmöglichkeit mehr zu geben scheint, die Familie wird von dem Unbekannten im Keller gefangen gehalten und gefoltert - nur die kleine Tochter fehlt und scheinbar ist sie noch nicht entdeckt worden. Wird es dem im Grunde seines Herzens gutmütigen Arking gelingen, sie zu retten? Die Zeit wird immer knapper... und der sadistische Unbekannte beginnt ihn zu jagen....

Beim Regisseur und beim Drehbuchautor von "The Collector" handelt es sich um Marcus Dunstan und Patrick Melton, den Machern von SAW IV, V und VI. Die Nähe zu Filmen der SAW-Reihe merkt man dann auch recht deutlich, allerdings hatte man hier mehr Freiheiten, da man die Handlung nicht in ein bereits schon vorhandenes Grundgerüst pressen musste. Und ohne ein solches Korsett prescht die Story dementsprechend flott voran, da stören einige logische Schnitzer (für einige Fallen hätte man vermutlich mehrer Tage gebraucht) und ein paar etwas konfuse Stellen auch nicht weiter.

Das Ergebnis ist dann auch ein verdammt straighter Horrorschocker mit enorm steigenden Spannungsbogen und mehreren wirklich fiesen Szenen, die im Original sogar so hart sind, dass die deutsche FSK-18-Fassung von "The Collector" um ca. zwei Minuten gekürzt wurde. Und diese Schnörkellösigkeit ist auch die Stärke des Films, denn die Formel Brutalität + Spannung + Tempo geht voll auf und man bekommt ein rasantes und nervenzerreißendes Stück Horrorfilm geboten, was lässig über seine logischen Schwächen hinwegbügelt und einen schweißgebadet zurücklässt. Einzig das Ende wurde leider etwas zu stark auf Fortsetzung gebürstet.

Ein großer Pluspunkt ist außerdem Hauptdarsteller Josh Stewart als der vom Schicksal gebeutelte Arkin. Die Rolle des leicht melancholischen Verlierers Arkin, dem stets bewußt ist, dass er Unrechtes tut und der sich wieder auf die Seite des Guten stellt, in dem er versucht die Tochter des Chefs zu retten, nimmt man Stewart jederzeit ab. Der Collector selbst wird durch das ehemalige Model Juan Fernández dargestellt und man kriegt ihn nur mit Maske zu sehen, er besitzt aber die notwendige Präsenz für einen Film-Psychopathen. Alle anderen Darsteller im Film besetzen letztendlich nur Nebenrollen, unter anderem auch die symphatische Madeline Zima.

Und es gibt noch zwei weitere Aspekte, die dem ohnehin gelungenen Film sehr gut tun. Als erstes wäre da die gute Kameraführung, die mehrere optisch wirklich beeindruckende Szenen hervorzaubert und die dafür sorgt, dass man immer den Eindruck hat mit Arkin mittem im Geschehen zu sein. Noch eindrucksvoller ist jedoch die düsterne und druckvolle Musik von Jerome Dillon, dem Ex-Drummer von Nine Inch Nails - endlich mal wieder ein guter Horrorfilm-Soundtrack! Der "The Collector"-Titeltrack "Beast" von Nic Vega ist im Übrigen auch nicht zu verachten...

Abgesehen von der vom Gesetzgeber verordneten Kürzung gibt es bei der "The Collector" -Veröffentlichung von splendid film nichts zu meckern. Die DVD bietet ein gutes Bild und ein druckvollen Ton. Bei den Extras findet man ein alternatives Ende, zwei entfernte Szenen, das Musikvideo von Nic Vega (in dem man erstaunlicherweise sogar Bruchteile der geschnittenen Szenen sieht) und eine splendid film Trailershow.

Fazit: "The Collector" ist ein Muss für alle Horror- und Thrillerfans. Hart, schnörkellos, rasant und sauspannend - was will man mehr von einem modernen Schocker?

29. Juni 2010, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß

The Collector - He Always Takes One.

DVD

Release28.05.2010
GenreThriller Horror
DistributorWVG Medien

splendid film

Hersteller

Websitesplendid-film.de