Review (Blu-Ray): Stalled
Stell dir vor eine Zombieseuche bedroht die ganze Menschheit! Zugegeben keine besonders angenehme Vorstellung ... Noch unangenehmer wird dies aber, wenn es einem wie Hausmeister W.C. (!) geht. Dieser pennt während einer Firmenweihnachtsfeier in einer Toilettenkabine des Damen-WCs ein (OK, es gibt schlimmere Situationen) und muss nach dem Aufwachen feststellen, dass der Toilettenvorraum von nach Frischfleisch lechzenden Zombies okkupiert wurde, er sich in seiner Kabine also in einer tödlichen Falle befindet (das ist jetzt wirklich schlimm!). Immerhin funktioniert sein Handy noch ... und er kriegt von unerwarteter Seite Hilfe! ...
Zombies und Comedy? Da denkt man doch fast schon automatisch an einen ganz bestimmten Titel… Und prompt wird (leider) auf dem Cover von "Stalled" ein indirekter Vergleich mit den Zombie-Comedy-Klassiker "Shaun of the Dead" hergestellt, der dazu führen könnte, dass einige Zuschauer von "Stalled" etwas enttäuscht sind - "Stalled" spielt nämlich budgettechnisch und darstellerseitig einige Klassen unter "Shaun of the Dead" und wurde auch bei weitem nicht so professionell inszeniert.
Dennoch braucht sich "Stalled" nicht vor bekannteren (und auch nicht allzu zahlreichen) Vertretern des Zombie-Comedy-Genres zu verstecken. Immer mal wieder gibt es schräg-originelle Ideen (z.B. werden gebrauchte Tampons als ablenkende Leckerlies für Zombies eingesetzt) und skurille Situationen zu bewundern (versehentlich wird ausgerechnet der einzige potentielle Retter umgebracht), die für diverse Lacher sorgen. Da stört es auch kaum noch, dass ausgerechnet der obligatorische Schlussgag nicht richtig zünden will.
Kritikpunkte? Auch wenn "Stalled" als recht sympathische Low-Budget-Produktion daherkommt, gibt es die auch. Halbwegs verschmerzen kann man die budgettechnisch bedingte Bildqualität und die recht minimalistischen Kulissen. Auch dass Hauptdarsteller Dan Palmer (der öfters ein wenig an Jürgen Klopp erinnert) nicht unbedingt der große Mime und auch nicht der absolute Sympathieträger ist, stört weniger. Was wesentlich ärgerlicher ist, sind längere Durchhänger beim Erzählen der Geschichte - und das bei einer Gesamtlaufzeit von knapp 85 (inklusive dem längeren Abspann), hier hätte öfters mal mehr Tempo dem Film echt gut getan.
Fazit
"Stalled" ist eindeutig "die etwas andere Zombie-Komödie". Einerseits an einigen Stellen etwas zu gemächlich, andererseits mit vielen echt originellen Ideen und schräger Situationskomik ausgestattet. Wer sich außerdem an dem geringen Budget des Films nicht stört, der sollte bei "Stalled" auf jeden Fall einen Kauf in Erwägung ziehen.