Review (Blu-Ray): ExTERMINATORS

Ein beschissener Tag für die schüchterne Buchhalterin Alex: Sie wird einfach mal eben von ihrem Chef gekündigt und erwischt ihren Freund zuhause gleich noch mit einer Anderen. Ergo: Nicht nur der Job ist weg, der Freund auch - und er hat nur ein Haufen unbezahlter Rechnungen zurückgelassen. Als ihr ein weiterer Vertreter des männlichen Geschlechts beim Einkaufen auch noch die anvisierter Bluse wegnehmen will und sie zusätzlich beleidigt, kommt es zum Eklat...

Einen kräftigen Faustschlag später findet sich Alex in einen Anti-Aggressions-Gruppentheraphie wieder, an der nur Frauen mit ähnlichen Ausrastern teilnehmen. Dort lernt sie unter anderem die flippige Zahnarzthelferin Nikki und die etwas ältere Kammerjägerin Stella kennen - zwei Frauen, mit denen sie schon bald Freundschaft schließt, außerdem kriegt sie auch noch einen neuen Job als Buchhalterin in Stellas Firma.

Als bei einem gemeinschaftlichen Umtrunk nach dem Anti-Aggressions-Treffen der betrunkene Ehemann einer der Anwesenden auftaucht und seine Frau zusammenschlägt, platzt den Frauen der Kragen. Alex, Stella und Nikki verfolgen den Schläger mit ihrem Wagen und rammen sein Fahrzeug mehrfach, so dass dieser die Kontrolle verliert und in eine Schlucht stürzt. Spätestens als das Auto explodiert, ist klar: Die Drei haben ein Problem!

Und bei einem Problem bleibt es nicht, denn Alex und der ermittelnde Polizist verlieben sich auch noch ineinander. Hinzu kommt noch ein äußerst aufdringlicher Steuerbeamter, der Alex heimlich via Kamera hinterherspannert und eine Geldspende, die Nikki und Stella auf eine lukrative, aber problematische Idee bringt: Es gibt da eine Art von "Ungeziefer", für deren Beseitigung frau gerne etwas mehr zahlt, nämlich Schädlinge der Sorte "Miese Männer"...

Hört sich zwar alles ziemlich interessant und witzig an und wahrscheinlich liest sich auch das Drehbuch richtig gut - leider hapert es bei "ExTERMINATORS" an der Umsetzung. Was nämlich eine richtig fiese Komödie sein könnte, liefert am Anfang mehrere wirklich witzige Szene, ist dann aber fast völlig witzbefreit und plätschert vor sich hin.

Was äußerst schade ist, den bei "ExTERMINATORS" wären eigentlich alle Zutaten für eine wirklich gute Komödie vorhanden und das beginnt schon bei den drei Hauptdarstellerinnen. Heather Graham gibt die Alex als richtig symphatischen Charakter, auch wenn dem Drehbuch nichts anderes einfällt, den Wandel der schüchternen zur aufmüpfigen Alex durch den Wegwurf einer grotesk großen Brille zu symbolisieren.

Amber Heard ("All the Boys love Mandy Lane") gibt die zickige Göre perfekt und würde sich auch als Ersatz für Megan Fox gut machen, einzig Jennifer Coolidge ("American Pie") wirkt als Boss der Kammerjäger-Firma etwas gebremst. Alle drei geben zusammen eigentlich ein Spitzentrio ab, haben aber leider gar nicht soviel gemeinsame Screentime und müssen diese dann auch noch mit langem Herumgelabere verbringen.

Die Story selbst hat an und für sich diverse nette Ideen, die dummerweise allerdings so inszeniert wurden, dass sie den Film ausbremsen. So wird der Liebesgeschichte zwischen Alex und dem Cop viel zuviel Raum auf Kosten der witzigen Parts gegeben, der Steuerfander taucht erst wieder auf, als man ihn fast schon vergessen hat und die Tatsache des heimlichen Männermordens wird überflüssigerweise lang und breit als totale Ãœberraschung für Alex inszeniert (und das auch noch unwitzig) und die Tatsache, dass der Film eine Komödie sein soll, wurde scheinbar phasenweise völlig vergessen.

Ähnlich durchwachsen im Übrigen auch die Kameraführung. Da gibt es zum Beispiel einen guten Shoot von einer alten roten Corvette (die leider gar nicht in Bewegung gesetzt wird) und eine stilistisch nett anzusehende Szene, in der die Suche in einem Regal aus Sicht der Wand gefilmt wurde. Gleichzeitig wird man jedoch mit Szenen konfrontriert (beispielweise ein Gespräch zwischen den Frauen im Büro von Stella), die so statisch wirken, als ob man die Kamera auf ein Stativ aufgebaut hat und einfach zum Essen gegangen ist. Wenigstens bietet der Soundtrack des Films ein paar schönen Indierock-Stücke...

Die "ExTERMINATORS"-Blu-Ray von Ascot Elite besitzt eine gutes, wenn auch nicht sensationelles Bild, was auch für den Ton gilt. Die englische Sprachspur ist natürlich mit dabei, aber ansonsten sind die Extras recht mau - es gibt nämlich nur den Originaltrailer und ein paar weitere Trailer, die auch nicht in HD sind. Das Cover selbst ist recht witzig und sogar als Wendecover vorhanden.

"ExTERMINATORS" ist leider ein Film der verschenkten Möglichkeiten geworden, einzig die Hauptdarstellerinnen und einige gelungene Gags am Anfang können den Film noch auf Durchschnitt hieven - bleibt zu hoffen, dass Regisseur John Inwood bei so einer Leistung nicht auch bald auf der Liste der "ExTERMINATORS" steht! ;-)

26. Mai 2010, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß

ExTerminators

Blu-ray Disc

Release21.06.2010
GenreKomödie Kriminalfilm
DistributorAscot Elite

Ascot Elite Filmverleih GmbH

Publisher

Websiteascot-elite-film.de
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