Review (Blu-Ray): BLOOD NIGHT - Die Legende von Mary Hatchet
Vor vielen Jahren in einer US-amerikanischen Kleinstadt: Das Mädchen Mary Hatched bringt ihre gesamte Familie auf bestialische Weise um. Sie wird in eine nahe Nervenheilanstalt eingeliefert, in der sie brutal misshandelt wird. Einige Jahre später, am Jahrestag der Mordnacht, befreit sie sich und vollzieht einen blutigen Amoklauf, bis die Kugeln der Polizei sie durchbohren. Der ganze Vorfall geht als "Blood Night" in die Geschichte des Ortes ein...
Inzwischen macht die "Blood Night" Halloween Konkurrenz - den der Jahrestag der Morde wird wie jedes Jahr heftig gefeiert, denn genau in dieser Nacht soll die Axt-Mörderin wieder als Geist um die Häuser schleichen und neue Opfer suchen. Klar, dass dies ein gelungene Steilvorlage für übermäßigen Alkoholkonsum, schlechten Verkleidungen, Sex und Sachbeschädigungen ist. So veranstaltet auch die Highschool-Schülerin Alissa eine ausgelassene Party im Haus ihrer verreisten Eltern, doch dummerweise scheinen die Gäste der Party einer nach dem anderen zu verschwinden...
Uffza.... Slasher sind schon im Allgemeinen nicht gerade der Hort erzählerischer Innovation, aber Regie-Debütant Frank Sabatella hat bei "Blood Night" wirklich nichts Neues zu bieten, sondern sich bei fast jedem Klassiker des Genres bedient. Der ganze Streifen wirkt an vielen Stellen wie ein 17. Teil von "Freitag der 13te" oder eine Fortsetzung diverser ähnlicher Titel, die wir hier aus Jugendschutzgründen gar nicht nennen dürfen.
Der Anfang von "Blood Night" ist zwar noch recht originell (das Ende wäre es eigentlich auch, wenn nicht schon nach der Hälfte des Films selbst ein Blinder mit Krückstock sehen würde, wer der Täter ist), allerdings ist gerade der mittlere Teil ein Best-of von "blöde Teenies in Horrorfilmen". Insbesondere hier wirken einige Dialoge regelrecht wie unter Alkohol improvisiert, was auch schon wieder einen gewissen Charme hat.
Dazu passend auch die Optik des Films: Der Look des digital gedrehten Films sieht über weite Strecken mächtig billig aus. Die schauspielerischen Leistungen der meisten Darstellerinnen und Darsteller sind ebenfalls ziemlich grottig, einzig die Genre-Veteranen Danielle Harris und Bill Moseley schlagen sich noch ganz tapfer. Die Musik ist akzeptabel, außerdem besitzen einige Filmsets wie ein verlassenes Irrenhaus durchaus Atmosphäre.
Großer Pluspunkt von "Blood Night" sind jedoch die Effekte und die sind mächtig blutig - sogar so blutig, dass man sich als Zuschauer an mehreren Stellen verwundert die Augen reibt, dass Publisher Sunfilm "Blood Night" komplett ungeschnitten mit einer FSK-18-Freigabe durch die Jugendschutzprüfung bekommen hat. Auch ansonsten ist "Blood Night" ziemlich direkt, vor Full Nudity schreckt man jedenfalls nicht zurück - der Geist der Mary Hatched ist grundsätzlich nur nackt unterwegs.
Fazit: Wer feingeistige Unterhaltung erwartet, ist bei "Blood Night" im komplett falschen Film gelandet. Hier haben wir es mit einem billigen Slasher zu tun, der hemmungslos bei anderen Genrebeiträgen klaut und genauso hemmungslos das Blut über die Leinwand spritzen lässt. Dank des starken Anfangs und des temporeichen Endes bietet er gute Nullniveau-Unterhaltung mit erhöhtem Grunz-Faktor. "Blood Night - Die Legende von Mary Hatchet" ist wie ein Pitbull - dumm, aber verdammt bissig!