Preview: Gunblade Saga

"Free2Play Spiele etablieren sich immer mehr auf dem Spielemarkt.
Hat man diese Sparte in den Anfängen noch müde belächelt, hat sich die Qualität dieser Spiele doch sehr stark nach oben entwickelt.
Diese MMOs stehen den großen Spielschmieden in nichts nach.
Das sieht man auch bei der erstmals auf der Gamescom 2011 präsentiertem Gunblade Saga aus dem Hause Mail.Ru Games GmbH."

"In diesem Spiel, welches auf dem 80er Jahre Hong Kong Comic Chinese Hero: Tales of the Blod Sword basiert, wird man in eine detailverliebte alternative Welt im Jahre 1930 zurückversetzt.

Bevor man das Spiel startet, muss man sich zwischen 3 Fraktionen entscheiden, welche alle eine Nah- und eine Fernkampfklasse, besitzen, sich jedoch optisch unterscheiden.
Anschließend kann man noch ein wenig am Aussehen der eigenen Figur rumbasteln.

Während des Spiels begegnet man immer wieder Figuren aus dem Comic. Auch die in der ersten Episode über 600 zu absolvierenden Quests orientieren sich an dem daran. Wenn man das Comic also gelesen hat, erkennt man hier immer wieder parallelen.

Was einem direkt ins Auge springt, ist die atemberaubende Spielwelt. Grafisch macht dieses Spiel unheimlich viel her, und die eingesetzte Unreal Engine leistet sehr gut Dienste.
Selbst der Hintergrund ist nicht nur da, weil man halt irgendwas als Hintergrund braucht da es sonst blöd aussieht. Der Hintergrund passt wunderbar in die Spielumgebung rein und sieht wirklich unheimlich detailliert aus. Hier sieht man einen wunderbar animierten Wasserfall, und auch der Himmel geizt nicht mit Effekten. Diese kleinen Details runden nicht nur Spielwelt ab, sondern setzen ihr das I-Tüpfelchen auf.

Ein sehr interessanter Aspekt in dem Spiel ist die Seelenverwandschaft. Im späteren Verlauf kann man zu 5 Seelenverwante Spieler finden. ""Was hab ich von den Seelenverwandten?"" werden sich wohl jetzt einige Fragen. Diese Spieler geben Buffs, die einen im Spiel noch Stärker macht, wenn man zusammen auf Abenteuertour geht.

Diese Variante soll die Spieler dazu bringen, sich auch mal mit anderen, fremden Menschen zusammen zu tun, fördert also den sozialen Gesichtspunkt.

Aber beim Suchen der Seelenverwandten ist man nicht auf sich alleine gestellt. Man wird durch das Lösen von Quests zusammengeführt, und findet sich so. Wenn man jedoch lieber mit Freunden zusammenspielen möchte, ist dies durch ein wenig tricksen auch möglich. Das Spiel sucht Seelenverwandte nach einigen Kriterien aus, die man durchaus aktiv beeinflussen kann.

Wem die Quests auf Dauer zu langweilig werden, oder wer sich von den Abenteuern mal ablenken möchte, der kann im Kampf gegen andere Spieler die Kräfte messen. Dieser Punkt ist etwas, das in keinem Free2Play-Titel fehlen darf.

Genauso wenig wie das zusammenrotten einer Gruppe Gleichgesinnter. Diese Clans müssen aber nicht nur innerhalb einer Fraktion bleiben. So kann man Geheimbundartige Clans bilden, die fraktionsübergreifend sind. Auch die Bezeichnung Clankrieg bekommt hier ganz andere Ausmaße.
Wo man sich bei anderen MMOs zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten verabreden musste, um einen Clanfight auszutragen, kann man hier quasi einen Instant-Clanfight organisieren. Dies geschieht über ein Mitteilungsfenster, welches bei allen Clanmitgliedern aufpoppt, die gerade in dem Moment online sind. Wenn sie die Einladung akzeptieren, werden sie sofort an den Ort des Geschehens teleportiert und der Kampf kann starten.
In Ermangelung einer Besseren Abkürzung für dieses Feature nenne ich dies schlicht und ergreifen einfach mal CVC.

Ein weiteres Feature, welches Gunblade Saga von der Konkurenz abhebt, ist der Rage-Meter.
Diese Anzeige wird bei Kämpfen aufgeladen, und wenn sie voll ist, ermöglicht sie einen sehr Starken Angriff, der einiges an Schaden macht.

Aber auch zwischen Quests, PVP und CVC werden weitere Events geboten. So kann man sich zu einem Quiz oder anderen Minispielen treffen, und sich so die Zeit mit anderen Spielern vertreiben.

Natürlich werden die Rollenspielelemente in diesem Spiel ebenfalls nicht vernachlässigt. Es gibt einen wirklich sehr großen Skilltree, durch den man seinen Charakter individuell ausgestalten kann. Aber nicht nur Spieler beleben die virtuelle Welt. Insgesamt gibt es über 1000 NPCs, mit denen man sich unterhalten kann, und die Quests verteilen.
Um seinem Helden Individualität zu geben, kann man auf die mehr als 10.000 Items zurückgreifen. Wie in jedem guten Rollenspiel kommen auch die Mounts und die Pets nicht zu kurz.

Um Einsteigern das Spiel zu erleichtern, und Fortgeschrittenen Spielern einen netten Komfort zu bieten, unterstützt das Spiel dahingehend, daß man per Mausklick automatisch zu z.B. Questgebern läuft. Quasi der Autopilot im Spiel. So muss man nicht durch die Gegend rennen und die Questgeber suchen. Das Spiel lotst einen direkt dorthin.
Ebenfalls ein klasse Feature ist die Meditation. Hier kann der Spieler Erfahrung bekommen, während er gerade mal nicht am Rechner sitzt (unter Spielern AFK genannt).

Auch sehr elegant ist, daß die Oberfläche des Spiels nicht starr von den Programmieren vorgegeben wurde. Jeder Spieler kann sich die Anzeigen aussuchen, die er braucht, und auf dem Bildschirm platzieren, wo sie die beste Ãœbersicht bieten.

Wie in alle Free2Play-Spielen, gibt es auch hier natürlich Kontent, den man mit echten Geld kaufen kann. Dies ist ja die Grundidee, die hinter Free2Play steckt.

Aber bei Gunblade Saga wurde darauf geachtet, daß das Balancing durch den Bezahlkontent nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Hauptsächlich ist der Bezahlkontent kosmetischer Natur. Man kann seinen Helden besser aussehen lassen, als die Helden der Spieler, die ohne echtes Geld spielen. Jedoch bekommt man durch mit echtem Geld gekaufte Items keinen unfairen Vorteil. Es wird lediglich die Zeit abgekürzt, in der man das Item bekommt. Während man als Kostenlos-Spieler z.B. ein Monster öfter töten muss, um ein bestimmtes Item zu bekommen, kauft man es sich einfach als Bezahl-Spieler und hat es direkt. Man kann also nicht zum Ãœberhelden werden, der nicht mehr getötet werden kann.

Mail.Ru Games GmbH hat hier wirklich ein klasse Spiel abegeliefert. Schon vor dem Start der Beta in vorraussichtlich 3 - 4 Monaten sieht es schon sehr klasse und vielversprechend aus. Wenn es soweit ist, lohnt es sich auf jeden Fall, mal einen Blick in dieses Spiel zu riskieren.

22. August 2011, von Andreas 'ResQ' Nix