Preview (DVD): Teen Wolf

Scott McCall (Tyler Posey) ist an seiner High School ein typischer Außenseiter und kämpft sich mehr schlecht als recht durch den Schulalltag. Nachdem er eines Nachts von einem Wolf gebissen wird, entwickelt sein Körper seltsame Fähigkeiten und er erkennt, dass er plötzlich über übernatürliche Stärke verfügt. Von dem geheimnisvollen Derek Hale, einem reinrassigen Werwolf, erfährt er, dass ...

... dieses neue Leben nicht nur positive Seiten hat und dass er sich bei Vollmond in einen Werwolf verwandelt. Und als wäre das nicht genug, verliebt er sich auch noch in Allison Argent, deren Familie seit Generationen unerbittlich Jagd auf Werwölfe macht.

Nachdem Vampire und Werwolfe in US-Serien bereits eine ganze Weile co-existieren (True Blood, The Vampire Diaries, Being Human), fühlte sich MTV (ja, die, bei denen man früher Musikvideos schauen konnte) dazu berufen auf den Trend aufzuspringen und eine lose auf den 1985 erschienenen gleichnamigen Film basierende Serie zu produzieren. MTV und Serien, in denen es nicht um irgendwelche Realityformate geht, sprich keine Teen Moms, kein Jersey Shore? MTV und Serienformate? Kann das gut gehen? Im Falle von Teen Wolf heißt die Antwort: Ja, es kann gut gehen.

Zwar muss man gegenüber Serien der “großen amerikanischen Sender“ Abstriche machen was die Qualität der Effekte oder der Stunts angeht, aber auf erzählerischer Ebene funktioniert Teen Wolf - selbst wenn es offensichtlich ist, dass die Serie klar für das jugendliche MTV Publikum ausgelegt ist und dementsprechend sich mit High School Schülern beschäftigt, trotz der Werwolfproblematik auch Zielgruppenprobleme mit abgearbeitet werden.

Die High School an sich ist schon die Hölle und wenn man bereits der Außenseiter ist, dann hilft einem das Werwolfproblem bei den Mädchen erst recht nicht weiter. Vor allem nicht wenn es sich dabei wie bei der von Scott angebeteten Allison um die Tocher eines Werwolfjägers handelt. Eine Problematik mit der Scott bereits bei seinen ersten tapsigen Werwolfversuchen konfrontiert wird und die ihn sicherlich auch im Verlauf der Serie nicht so einfach loslassen wird.

Neben der Liebesgeschichte gibt es in Teen Wolf auch den üblichen High School Kontrahenten, hier in Form von Jackson, der Kaptain des Lacrosseteams (in Teen Wolf wird statt dem sonst üblichen Basket- oder Football Lacrosse gespielt) der Scotts neues Lacrossetalent argwöhnig begutachtet und dem es nicht gefällt, dass Scott sich dank seiner neuen Werwolftalente aufmacht zum Lacrossestar zu werden.

Dazu kommt noch Stiles, Scott´s bester Freund, der Auslöser für Scott´s nächtlichen Ausflug in den Wald ist und damit die Ereignisse in der Serie auslöst. Stiles ist der heimliche Star der Serie. Er muss Ritalin nehmen und als Folge dessen ist er überdreht und weiß manchmal nicht, wann es besser gewesen wäre den Mund zu halten oder seine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken.

Selbst vor Derek Hale zeigt Stiles keine Angst und dabei sollte man sich mit Derek Hale vielleicht besser nicht anlegen. Ist dieser doch gerade erst frisch in die Stadt zurückkehrt (die Familie wurde vor Jahren Opfer eines Unglückes) und ein reinrassiger Werwolf. Es ist nicht so klar auf welcher Seite Derek steht. Will er Scott helfen? Verfolgt er seine eigenen Ziele? Hat er am Ende Scott sogar gebissen und damit in einen Werwolf verwandelt?

Neben Dereks Beweggründe sind auch die der Familie Argent unklar. Warum ziehen die Werwolfjäger ausgerechnet in dem Moment wieder in die Stadt zurück, in dem auch Derek Hale wieder zurück kommt? Zufall oder Absicht? Für Spannung ist gesorgt.

Positiv für eine auf Teenager ausgerichtete Serie bzw. für eine Serie generell ist die Tatsache, dass man aus dem Thema Homosexualität keine große Nummer macht. Danny, der Torwart des Lacrosseteams, ist homosexuell. Dies wird einmal in einer Szene zwischen Scott und dem Trainer des Teams humorvoll aufgegriffen und ist dann erstmal kein Thema mehr. Wenn die Serie auch sonst das Genre nicht neu erfindet, zumindest hier setzt sie sich positiv von anderen Serien ab.

Fazit

Auch wenn die Dialoge teilweise sehr flach sind und der ein oder andere Darsteller offensichtlich nicht aufgrund seines schauspielerischem Talent gecastet wurde, so bietet Teen Wolf unter dem Strich kurzweilige launige Sommerunterhaltung, die manchmal auch erstaunlich blutig sein kann.

27. Juli 2013, von Annette 'cellardoor' Freund

Teen Wolf Staffel 1

DVD

GenreGrusel Romantik
DarstellerTyler Posey Crystal Reed