Innovative Actionfilme – Drei Klassiker, die das Genre prägten

Welche Zutaten braucht es für einen gelungenen Actionfilm?
Wahrscheinlich sollte er mindestens eine ordentliche Explosion am Start haben oder nicht?!

Andererseits genügt manchmal nur ein kleiner Asiate mit einem Stock, um den Actionfreund zum Strahlen zu bringen.

Auf jeden Fall scheint es alle paar Jahre einen Film zu geben, der mal neue Dinge probiert und so das Genre um eine Facette bereichert. Am 24. Mai startet ACT OF VALOR in unseren Kinos und schickt sich an, das Spektakel auf ein neues Level an Authentizität zu hieven. Denn hier werden die Hauptcharaktere tatsächlich von echten Navy SEALs verkörpert, was die dargebotene Action natürlich ein gutes Stück glaubwürdiger werden lässt. Diese interessante Idee nehmen wir zum Anlass, um einmal auf drei wirklich stilprägende Actionfilme der Vergangenheit zurückzublicken, die mittlerweile zu Recht als Klassiker gelten.

Stirb Langsam (1988)
Nachdem er „Stirb Langsam“ gedreht hatte, wurde Bruce Willis zu Hollywoods Weltretter Numero Uno. Eigentlich brauchte Bruce nur ein schmutziges Unterhemd und man wusste, dass er die Sache schon irgendwie deichseln würde. Das besondere am ersten Teil der Stirb-Langsam-Reihe war es, dass die Handlung in einem geschlossenen Bereich stattfand, in dem der Held komplett auf sich allein gestellt war. Es gab weder Unterstützung noch einen Ausweg, sondern nur John McClane, den Nakatomi Plaza und Terroristen bis zum abwinken – das Konzept ging auf. Nachdem „Stirb Langsam“ zum Kassenerfolg wurde, folgten Filme wie „Alarmstufe Rot“ und „Speed“, die ebenfalls auf Enge und Isolation setzten.

Hard Boiled (1992)
Diese Genreperle könnte man ruhigen Gewissens als das Fixie-Fahrrad unter den Actionfilmen bezeichnen. Denn zu einer Zeit, als häufig mehr oder weniger erfolgreich versucht wurde, das Geballer und Geprügel mit einer richtigen Handlung und glaubhaften Charakteren zu schmücken, hat John Woo einfach mal ein Stück Action-Essenz auf Celluloid gebannt und damit fast jeden Anhänger der Explosion mitten ins Herz getroffen. Die Stunts erreichten eine neue Form der Ästhetik, welche nicht nur die Puristen unter den Genreanhänger zu faszinieren wusste.
Die Bourne Identität (2002)

Nach „Terminator 2“ und „Matrix“ plusterten sich die großen Blockbuster-Filme vermehrt mit unrealistischen Sequenzen und einem großen Haufen Spezialeffekte auf. Und gerade da tat ein Film wie „Die Bourne Identität“ richtig gut, denn Regisseur Doug Liman ging nun ganz klar wieder einen Schritt in Richtung Realismus. Gerade durch die bodenständige Art wie Verfolgungsjagden und Kämpfe abliefen, gewann die Geschichte um Jason Bourne an Intensität. Dazu kam der gute Einsatz von Handkameras, was den Zuschauer noch ein Stück weiter ins Geschehen rücken ließ. Der Einfluss des Films reichte sogar bis zur ehrwürdigen James-Bond-Reihe, denn auch „Casino Royale“ setzte nun auf Wackelkamera plus Realismus und trat somit in die Fußstapfen Jason Bournes.

Act of Valor (2012)
Mit „Act of Valor“ rollt nun also ein neues innovatives Action-Projekt auf uns zu. Der Ansatz, die Schauspieler durch echte Navy SEALs zu ersetzen, klingt auf jeden Fall sehr spannend. Für den Kinogänger ist das schon mal ein ganz anderes Gefühl, wenn er weiß, dass die Herren dort auf der Leinwand wohl einige der gezeigten Situation auch schon in der Realität erlebt haben dürften. Wer wissen will, wie es mit dem Gerne weitegeht, sollte sich also den 24. Mai schon mal vormerken. Der Erfolg gibt „Act of Valor“ jedenfalls Recht, denn in den USA schoss der Action-Thriller direkt auf Platz eins der Kinocharts.

18. April 2012, von Markus 'Markus S.' Schaffarz