Top-Agenten vs. Top-Terroristen: Von „Austin Powers“ bis „Johnny English“ und „Die Mamba“

Wenn die Welt im Wesentlichen in zwei große Lager zerfällt, wenn also Top-Agenten und Terroristen den Kampf ‘Gut gegen Böse‘ ausfechten, dann ist Schluss mit Lustig, da gibt’s nichts mehr zu lachen - Aus, Ende, Blutspende. Oder aber das ist vollkommener Schmarrn und gerade da und dann, wo und wenn’s kracht, kann man sich einen Spaß erlauben, über den man gerne zweimal lacht. „Klingt schon besser“, würde sich mit Sicherheit auch der passionierte Geräuschdesigner Hossein Sarivi denken. Der knackt ab dem 3. Juli 2014 in den deutschen Kinos auf geheimer Mission in der Keks-köstlichen Komödie Die Mamba sämtliche Rekorde von allem bisher Gesehenen. Was in diesem Genre bisher geschah und was passiert, wenn Die Mamba durch die Büsche zischt, das erfährt man hier, nur hier!

Austin Powers - Mike Myers ist zugleich gut und böse: Yeah baby!
Er ist der Inbegriff der anachronistischen Freizügigkeit, „eine Legende seiner Zeit“. Er ist 60ies, sexy, funky, hip, die Frauenwelt ist verrückt nach ihm. Und er ist der einzige, der dem bösen Dr. Evil die Stirn bieten kann. Als sich dieser miese Glatzkopf aus dem Staub gemacht hat, um in nichts näherliegenderes als das All selbst zu entfliehen, ließ sich Austin Powers kurzerhand einfrieren. Als das Böse wieder einen Fuß auf die Erde setzt, wird es natürlich höchste Zeit das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat dagegenzuhalten und zu neuem Leben zu erwecken. Der Spion mit den Augenbrauen, wie sie sonst nur Theo Weigel trägt, klopft also mit einem Mal an die Tür der 90ies und muss sich dort erst zurechtfinden. Mit allerhand Un-Geschick und weiblichem Beistand (oh behave!) gelingt es ihm aber, sich wieder voll auf das Katz-und-Maus-Spiel mit Dr. Evil und dessen Alter Ego im Hosentaschenformat Mini-Me zu konzentrieren, wenn nicht gerade eine der umherstreifenden heißen Mietzen seine Sinne so sehr benebelt, dass ihm alle Worte fehlen. Selbst dann bleibt aber immer noch eins: Sein verschmitztes Lächeln und ein fröhliches „Yeah baby!“

Johnny English - Ein Spion ist manchmal gar schlechter als kein Spion
Rowan Atkinson, der den meisten v.a. aus seiner Rolle als der schusselige Mr. Bean bekannt sein dürfte, meistert auch seinen filmischen Einsatz als britischer Geheimagent auf seine ganz persönliche Art und Weise. Im ersten Teil der Action-Komödie sorgt Johnny English mit all seiner Nachlässigkeit dafür, dass sämtliche britische MI7-Agenten außer ihm getötet werden. Der Rest der Geschichte ist britischer Humor wie man ihn kennt, wobei English vom Dilettanten und Gefangenen bis hin zum Gekrönten keine Höhen und Tiefen des außergewöhnlichen Werdegangs eines Agenten auslässt. Natürlich verfügt auch er über einen berühmt-berüchtigten Charme, dem keine Frau widerstehen kann, wobei English ein Mann der klaren Worte ist und weiß: „Frauen wollen Sicherheit, Geborgenheit, ich kann ihnen nur die Gefahr bieten.“ Und so verwundert es auch niemanden, wenn English sagt: „Sie betreten jetzt wohl den sichersten Ort in ganz England.“, und just in dem Moment eine Explosion den Himmel im Hintergrund trübt.

„Die Mamba“ - Vom Keks-Kenner zum knackfrischen Killer
Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden bereits vorgestellten Komik-Helden und der „Mamba“ ist schnell benannt. Der pfeilschnelle Profi-Killer, der aufgrund seiner unvergleichlichen Tödlichkeit den Spitznamen „Die Mamba“ trägt ist nicht etwa ein Top-Agent, nein - das wird ja auch irgendwann langweilig - sondern ein Top-Terrorist. Besser gesagt der tödlichste und gefürchtetste Terrorist, den die Welt bis hierhin je gesehen hat. Natürlich kann sich auch „Die Mamba“ all den schwärmenden Verehrerinnen kaum erwehren. Auf einer rasanten Jagd um die halbe Welt gerät Michael Niavarani in seiner Doppelrolle als Geräuschdesigner Hossein Sarivi und besagter Killer ins Visier des CIA-Agenten Carl Bronski. Der wird von niemand Geringerem gespielt, als Christoph Maria Herbst, Deutschlands Komik-Pabst, der sich v.a. als stereotypischer Bürofaulpelz, alias „der Papa“ einen Namen gemacht hat. Der multitalentierte, politisch-interessierte Herr Herbst hat so einiges im Repertoire. Zuletzt enthüllte er „das Geheimtagebuch vom Mann von Frau Merkel“. Wie er dazu kam wissen wir nicht genau. Aber es ist anzunehmen, dass er alle dafür nötigen Erfahrungen im Rahmen seiner irrsinnigen Jagd auf „Die Mamba“ gesammelt haben dürfte.

Wie auch seine gefährlich-komischen Film-Vettern Austin Powers und Johnny English sorgt Die Mamba mit viel Charme, schnellen Schüssen, sowie der unverzichtbaren Portion Verwirrung und Verwechslung für köstliche Unterhaltung der Kinobesucher. Ab dem 3. Juli kommt mit Die Mamba - ein künftiger Kultfilm für Kenner - endlich auch in die deutschen Kinos. Für alle Fans des Genres Agentenkomödien heißt es jetzt schon aufgepasst - man darf gespannt sein, wer am Ende wen vernascht.

2. Juli 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz