Review (Xbox 360): Castlevania - The Lords of Shadow

"Als der Publisher Konami bekannt gab, dass an einem neuen Teil der erfolgreichen Serie "Castlevania" gearbeitet wird war die Freude der Fans groß.
Der Zusatz, es solle eine 3D und Next-Gen Umsetzung sein, zügelte die Freude jedoch ein wenig, da die Serie immer für eine stimmige 2D-Atmosphäre stand und die bisherigen 3D-Ableger nicht so gut aufgenommen wurden.

Ob es Konami gelungen ist, die Serie erfolgreich auf 3D umzustellen, erfahrt ihr jetzt in diesem Artikel."

"Castlevania, Lords of Shadow erschien am 07.10.2010 für Xbox360 und PS3 und ist in Englischer Soundausgabe mit deutschem Text verfügbar.

Im Spiel steuert man, wie für die Castlevania-Serie typisch, einen Dämonen/Vampirjäger, der neben den klassischen Waffen zur Monster- und Vampirbekämpfung, wie Weihwasser, Silbernen Wurfdolchen und einem Pflock auch noch ein sogenanntes Kampfkreuz sein eigen nennt.
Hierbei handelt es sich um ein Kreuz mit Peitschenzusatz, welches im Lauf des Spiels immer weiter verbessert wird und auch eure Hauptwaffe ist. Außerdem erhält der Protagonist, Gabriel Belmont, im Laufe des Spiels weitere Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die sich sehr gut mit den Angriffen des Kampfkreuzes kombinieren lassen.

Das Kampfsystem ist dynamisch, die Comboattacken und Verkettungen mit den Spezialfähigkeiten gehen leicht von der Hand und sind auch für ungeübte Spieler nach kurzer Zeit zu meistern.<
Besonderes Augenmerk liegt auch auf den zwei Magiefähigkeiten von Gabriel:
Zum einen die Lichtmagie, die Gabriel heilt wenn er Schaden verursacht und zum anderen die Schattenmagie, die seinen verursachten Schaden erhöht. Bei aktivierter Magie können außerdem besonders starke/spektakuläre Angriffe oder Manöver gestartet werden. Um eine Balance zwischen Dauerverbrauch und einsparen der Magieleiste zu gewährleisten, gibt es an Stellen an denen Magie notwendig ist, immer einen Magiespeicher, der verlorene Energie auflädt. Zusätzlich erhöht sich der Magiebalken beim Töten von Gegnern bzw. langen Kämpfen ohne Schaden zu erleiden.

Die Geschwindigkeit des Spiels ist gegenüber ähnlichen Spielen wie DevilMayCry etwas höher, wobei sie nicht an Geschwindigkeitsprotze wie Bayonetta heranreicht.

Vor allem die QuickTime-Sequenzen, die meist zu einem ziemlich brutalen Ableben der größeren Feinde oder der Zwischengegner führen, sind sehr gut inszeniert und auch nicht zu einfach, werden aber nicht nur benötigt um große Gegner zu vernichten:
Die Zahlreichen Rätsel, die oft unter Zeitdruck gelöst werden müssen, erfordern oft schnelles Tastendrücken in Kombination mit raschen Reaktionen und auch die schon erwähnten Magiefähigkeiten. Es gibt aber auch Rätsel, bei denen man sorgfältig Nachdenken sollte bevor man wild drauflosprobiert, was sich besonders bei den Schieberätseln zeigt. Für die Denkfaulen gibt es auch eine Hilfefunktion. Das Ansehen der Hilfe verhindert aber die Bonuspunkte, die für das Abschließen des Rätsels winken.

Durch Zerstörung der rumliegenden Trümmer, Fässer, Kisten und durch das Töten der zahlreichen Gegner erhält Gabriel Erfahrungspunkte. Mit diesen Punkten kann er sich neue Combos oder spezielle Fähigkeiten für die verschiedenen Ausrüstungsteile kaufen.
Der Protagonist, Gabriel Belmont, ein Kämpfer der Bruderschaft des Lichts, wollte ursprünglich herauszufinden, wieso die Seelen der Verstorbenen nicht auf natürliche Weise verschwinden, sondern leidend auf der Erde zwischen Sein- und Nichtsein verharren. Als er von seiner ermordeten Frau Marie von dieser Begebenheit erfährt, macht er sich auf um dieses Phänomen zu stoppen. Aus diesem Grund sammelt er auch die Bruchstücke der Göttermaske, welche der Legende nach die Dunkelheit stoppen und das Gleichgewicht wiederherstellen kann.
Im Laufe der Zeit verändert sich Gabriels einst hehres Ziel aber in eine Art Rachefeldzug und sein einziger Beweggrund wird nun, die namensgebenden „Lords of Shadow"" zu vernichten und die Göttermaske zu erhalten, da er glaubt, so seine Frau wiedersehen bzw. ins Leben zurückbringen zu können.
An Hinweisen auf bestimmte Höhe- und Wendepunkte mangelt es nicht, aber die Wendungen der Story vorauszusehen ist nur schwer möglich.

Weitergebracht wird die Geschichte durch die zahlreichen Zwischensequenzen und auch den buchähnlich animierten Ladebildschirm der einzelnen Level.
Zobek, ein Mitglied der Bruderschaft des Lichts, welcher auch im Rest des Spiels eine tragende Rolle spielt, erzählt während dem Laden, was zwischen den Levels passiert ist und geht auch auf die zunehmend düster werdende Stimmung von Gabriel Belmont ein.

Der Sound und die Optik von Castlevania, The Lords of Shadow passen sich der Stimmung von Gabriel weiter an und werden mit steigendem Spielfortschritt immer düsterer und bedrohlicher, was sich auch in den Hintergrundgeräuschen und der Musik wiederspiegelt.

Die Grafik ist auf dem aktuellen Stand und treibt die Konsole fast bis an ihre Grenzen, ist aber nicht so aufwendig wie z.B. bei Red Dead Redemption. Dafür treten aber keine Ruckler oder Grafik/Kamerafehler auf, was die im Vergleich minimal schlechtere Grafik weiter nach vorne bringt.

Ein besonderes Augenmerk sollte bei Castlevania, The Lords of Shadow auf die Genre-untypisch lange Spielzeit von 15-25 Stunden und den Wiederspielwert gelegt werden, da das Besuchen von bereits abgeschlossenen Levels zu einem späteren Zeitpunkt weitere Upgrades bereithält, die man vorher nicht erreichen konnte.
Zusätzlich dazu laden die verschiedenen Schwierigkeitsgrade zu einem erneuten Durchspielen ein.

Fazit:
Alles in allem ist Castlevania, The Lords of Shadow ein überdurchschnittlich langes, gut inszeniertes und schnelles Actionspiel. Wer das Genre/Dämonen und Vampire mag, sollte auf jeden Fall zugreifen."

27. Januar 2011, von Daniel 'Zomfgololtroll' Reichhold

Castlevania: Lords Of Shadow - Limited Collector's Edition

GenreAction-Adventure
PublisherKonami
Release28.10.2010
DistributorKonami