Review (PS4): Sherlock Holmes: Crimes & Punishments
Vom Entwickler Frogwares ist nun ein weiteres Point-and-click Game um den berühmten Sherlock Holmes erschienen. Wie sich nun Sherlock Holmes: Crimes & Punishments auf der PS4 schlägt, erfahrt Ihr in unserem Review ...
In der nun vorliegenden Version spielen die Abenteuer des berühmten Detektives im Jahre 1890. Inspektor Lestard von Scotland Yard bittet Sherlock Holmes (den Spieler) um seine Mithilfe, da ein bestialischer Mord passiert ist. Der „Schwarze Peter“ wurde brutal mit einer Harpune ermordet.
Nun hat man die Möglichkeit verschiedene Spuren zu sichten und diesen nach zugehen. Durch die erworbenen Erkenntnisse kann man die verschiedenen Ereignisse und Resultate mithilfe eines Mindmappings grafisch zusammenfassen. Hieraus ergeben sich dann verschiedene Theorien, die man weiter verfolgen kann. Aus dem weiteren Spielgeschehen ergibt sich dann eine „Lösung“, um den wahren Täter zu überführen.
In dem ersten Fall zum Beispiel hat man, je nachdem wie man die einzelnen Hinweise miteinander verknüpft vier Lösungen. Von daher ist es spannend, die Hinweise später einfach nochmal neu auszuwerten. Denn die Verdächtigen zu beschuldigen ist der letzte Schritt der Ermittlung im Spiel. Auch die Verantwortung der verhängten Strafe obliegt einem. Man entscheidet also selbst, ob der Täter verhaftet wird, oder man diesen trotz erdrückender Beweislast laufen lässt, weil er vom Schicksal schon genug gestraft ist.
Ob man mit seiner Entscheidung richtig oder falsch liegt, kann man am Ende eines Falles angezeigt bekommen. Dann jedoch hat man keine Möglichkeit mehr sein Urteil zu revidieren.
Frogwares, die nun schon den siebten Titel aus dem Sherlock-Universum produziert haben, liefern mit Crimes & Punishments ein gut durchdachtes und faszinierendes Game ab. Hier fühlt man sich wie Benedict Cumberbatch in der BBC-TV-Serie Sherlock. Den Sherlock Holmes verfügt von Natur aus über brillante Fähigkeiten. So kann er am Tatort bestimmte Details im Bruchteil einer Sekunde erfassen, die auf den ersten Blick unwichtig erscheinen. Er kann Indizien entdecken, die dem ungeschulten Auge verborgen bleiben:
Er achtet auf das kleinste Geräusch, wie das leise Ticken einer Apparatur, die irgendwo in einem Zimmer versteckt ist. Auch sein Geruchssinn wird ihm als Geheimwaffe bei den Ermittlungen helfen. So kann in einem kleinen Mini-Game (Puzzle) der Duft von Zigarrenasche zusammengestellt werden und so die jüngsten Vorkommnisse einem weiterhelfen.
Mit einfachen Mitteln kann man seinen gegenüber „abtasten“ und diesen mit Dingen konfrontieren, die nur einem Meisterdetektive auffallen. Durch dieses Wissen überrumpelt, erzählen einem die Gesprächspartner viel Geheimnisse, die sonst wohl im dunklen verborgen blieben.
Atmosphärisch und Spielstimmung
Frogwares hat die Epics Unreal-Engine 3 für die Umsetzung von Sherlock Holmes: Crimes & Punishments verwendet. Dadurch sind die Grafiken noch detaillierter. Ebenso bringen die dynamische Beleuchtung und die Schatteneffekte den Flair der alten Zeit wirkungsvoll rüber. Die Echtzeit-Shader und die Partikelberechnungen sowie deren flüssige Animationen sorgen für eine sehr realistische und atmosphärische Umgebung von London und den Tatortplätzen.
Fazit
Crimes & Punishments ist ein gut gelungenes Point-And-Klick Adventure mit Suchtpotenzial. Bisher orientierten sich die Spiele von Frogwares an der ursprünglichen literarischen Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle, doch in Sherlock Holmes: Crimes & Punishments lernen die Spieler einen neuen Sherlock Holmes kennen. Die Entwickler haben sich von der traditionellen Figur verabschiedet, und Sherlock zu einem modernen Charakter in der alten Zeit entwickelt, der perfekt zu den neuen künstlerischen und technischen Ambitionen des Spiels passt.
Neben den verschiedenen Möglichkeiten der Verhörtechnik gibt es noch kleine Mini-Games, die den Spielfluss auflockern.
Mich persönlich konnte Sherlock Holmes: Crimes & Punishments mit der Möglichkeit der verschiedenen Lösungsansätze zur Ermittlung des Täters/Tathergangs überzeugen.