Review (PC) zu Dungeons and Dragons Daggerdale

Dungeons and Dragons ist das wohl bekannteste Pen&Paper-RPG und besticht durch eine Vielfalt an Rassen, Klassen, Orten, Geschichten und vielem mehr. Neben Zahlreichen Büchern zu D&D gibt es jetzt auch ein weiteres Videospiel: Daggerdale. Ob Dungeons and Dragons: Daggerdale die Erwartungen eines begeisterten D&D-Pen&Paper-Spielers erfüllen kann, erfahrt ihr hier."

"(Achtung: Da der Tester ein Fan des Pen&Paper-RPGs ist, kann der Bericht leicht von Enttäuschung geprägt sein)

Das Erste, was beim Installieren auffällt: Das Spiel läuft über Steam – manche Gamer werden das bestimmt toll finden, andere sehen das schon als ersten Minuspunkt.

Im Spiel übernimmt man die Rolle eines von 4 Helden, mit dem man sich dann in Hack&Slay-RPG Manier durch Horden an Skeletten, Goblins und weiteren Gezücht prügeln/schiessen/zaubern muss.

Die 4 Heldenklassen/Rassen sind:
Mensch-Kämpfer, am besten mit 2Handwaffe oder 1Handwaffe/Schild
Elfen-Schurkin, Nah/Fernkämpfer mit Dolch/Schwert oder Bogen/Armbrust
Zwerg-Kleriker, Nahkämpfer mit Zauberunterstützung und Heilung,
und dem Halbling-Magier, Stabwaffe und theoretisch zerstörerische Zauber.

Wie an obiger Aufzählung ersichtlich, sind die Rassen/Klassenzuordnungen festgelegt – hier geht viel spielerische Freiheit verloren.

Nach der Charakterauswahl geht es weiter mit einem schön anzusehendem Introvideo, die Vertonung passt und lässt den Ã"rger über fehlende Rassen/Klassen Kombinationsmöglichkeiten schnell vergessen.
Beim ersten Gespräch mit einem NPC verschwindet die Freude jedoch wieder, da der erste von zahlreichen Bugs auftaucht: die Kamera friert beim Schwenk in die Ego-Perspektive (für Gespräche wird diese Perspektive immer gewählt) ein – nach 2 Minuten warten ist der Auftrag angenommen, kein Gespräch fand statt und weiter geht"s.
Auch bei den restlichen Gesprächen mit den anderen NPCs, in Daggerdale hauptsächlich Zwergen, macht sich die fehlende Sprachausgabe stark bemerkbar: beim Ansprechen geben die NPCs, wenn überhaupt, ein Gestammel/Gebrummel von sich, was auf mangelnde geistige Aktivität schließen lässt.

Abgesehen davon ist die Steuerung von D&D Daggerdale sehr hakelig.
So kann es z.B. passieren, dass der (eigentlich) gruppentötende Eiszauber des Magiers statt der Gruppe von Goblins lieber ein Fass angreift – was evtl. zum Tod des Zaubernden führt.

Besiegte Monster scheinen auch manchmal keine Lust auf Sterben/despawnen zu haben: Sie stehen ab und zu noch in der Gegend rum, bewegen sich nicht, können aber als Ziel markiert werden... was zu weiteren Targetingschwierigkeiten wie bei dem oben genannten Fass führt.

Das Fähigkeitensystem ist auch nicht Bugfrei – bei 3 von 5 Aktionstasten fehlt manchmal die Anzeige der Abklingzeit von Fähigkeiten, was in der Hitze des Gefechts sehr störend ist.

Nach 6-7 Stunden ist die lustige Bugparade in der Höhlenwelt von Daggerdale vorbei und hinterlässt zweigeteilte Meinungen:
Einerseits ist der Storyansatz ganz nett, das Gameplay an sich passt auch und die Charaktere weisen komplett verschiedene Spielweisen vor.
Andererseits ist D&D Daggerdale so Bugverseucht, dass das Spielen fast zur Qual wird. (Ein paar Beispiele sind in den beiden folgenden Screenshots ersichtlich: Rüstung angewählt. Der Charakter sieht auch im Spiel so aus, bis eine andere Rüstung ausgewählt wird).

Erfreulich ist jedoch der geringe Preis im Vergleich zur Länge des Spiels.
Nach einem großem Patch, der die ganzen Bugs behebt ist D&D Daggerdale sogar ein gutes Spiel. Zum Zeitpunkt des Testens kann man davon leider noch nicht sprechen."

21. August 2011, von Daniel 'Zomfgololtroll' Reichhold