Review (PC): The Inner World
Was 2010 als Studienprojekt am Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg begann, erblickt nun als Point & Click-Adventure das Licht der Welt. Ein rares Genre in der heutigen Zeit bekommt Zuwachs. The Inner World von Studio Fizbin führt den Spieler in die Welt Asposiens, um dort die Welt zu retten.
Aber wie spielt es sich?
Die Welt Asposien. Gegen alle Gesetze der Physik befindet sich diese Welt in einem gigantischen Hohlraum. Umgeben wird diese Welt von unendlichem Erdreich. Da die Asposier nun aber nicht ersticken sollen, gibt es drei große Windbrunnen, durch die Asposien mit Luft versorgt wird. Die ganze Zeit ging dies gut.
Hier könnte die Geschichte schon zu Ende sein, jedoch bräuchte man dann ja doch das Spiel nicht zu spielen. Nach und nach versiegte ein Windbrunnen nach dem Anderen, und die Windgötter – die Basylen – suchten Asposien heim. Mit ihren Blicken versteinerten sie die Asposier, die sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnten.
Man findet sich nun in der Rolle von Robert wieder. Er ist ein netter, jedoch ahnungsloser Novize, der im größten Windkloster als Hofmusiker sein Leben lebt. Sein Ziehvater Conroy ist einer der drei Windbrunnenwächter und gebietet den Basylen als einziger Einhalt. Aus diesem Grund herrscht Conroy auch über Asposien.
Als nun eine Taube die geliebte Halskette von Conroy stiehlt, die gerade von Robert gereinigt wurde, macht sich Robert auf um die Halskette zu finden und zu seinem Ziehvater zurück zu bringen. Und hier beginnt die Reise ins Ungewisse.
Das Spiel ist, wie für Point & Click – Adventures üblich, in 2D gehalten. Die Spielwelt besteht aus zahlreichen, sehr schön gezeichneten und animierten Bildschirmen. Auch die gezeichneten und animierten Zwischensequenzen wissen zu überzeugen und zu unterhalten.
In der Spielwelt bewegt man sich mit der Maus. Gegenstände oder Personen, mit denen Robert interagieren kann, werden entsprechend hervorgehoben. Dies kann aber in den Optionen abgeschaltet werden. Mit einem Mausklick kann man in einem kleinen Menü die Aktion auswählen. Diese sind, je nach Gegenstand oder Person, Untersuchen, Nehmen, Benutzen oder Reden. Um einen Gegenstand einer Person zu geben, oder mit einem anderen Gegenstand zu kombinieren, wird dieser einfach mit der Maus auf das gewünschte Ziel gezogen und dort dann los gelassen. Bei Gesprächen mit Personen wir an der Unterseite des Bildschirmes die Gesprächsthemen angezeigt. Ist ein Gesprächsthema ausgeschöpft, wird dieses blasser dargestellt.
Wenn man nicht mit einer anderen Person spricht, befindet sich an der Unterseite des Bildschirmes das Inventar. Dieses wird jedoch nur eingeblendet, wenn man die Maus nach unten an den Bildschirmrand bewegt. Wenn der Mauszeiger den Inventar-Bereich wieder verlässt, wird das Inventar wieder ausgeblendet. An dem oberen Bildschirmrand findet man, wenn man die Maus an den oberen Bildschirmrand bewegt, einmal die Einstellungen und auf der rechten Seite ein Hilfesystem.
Dieses Hilfesystem zeigt zum einen, welche Aufgabe man im Moment lösen muss. Klickt man auf die Aufgabe, bekommt man stufenweise immer konkretere Hinweise, wie man die Aufgabe gelöst bekommt. So kann jeder Spieler selbst entscheiden, inwieweit er die Aufgaben selbst lösen möchte. Der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben bewegt sich dabei von recht einfach bis hin zu knifflig.
Bei der Sprachausgabe wurde ebenso aufs Detail geachtet. Es wurde nicht einfach so ne Sprachausgabe reingebastelt, weil sich das so gehört. Nein, die Stimmen passen zu den jeweiligen Personen und die Dialoge wurden sehr gut umgesetzt und runden das Gesamtbild bestens ab.
Das Spiel selbst gibt es in zwei Versionen: als Download-Version und als Retail-Version.
Die Download-Version beinhaltet neben dem Spiel zusätzlich den Soundtrack, die „Encyclopaedia Asposia“ – ein bebildertes Nachschlagewerk als PDF – sowie den ersten Prototypen von The World. In der Retail-Version sind neben Soundtrack, „Encyclopedia Asposa“ und dem Prototypen noch zusätzlich ein Sticker, zwei Postkarten und die Häkelanleitung für die diebische Taube „Hack“ enthalten.
Aber nicht nur PC- und Mac-Besitzer werden berücksichtigt, The Inner World kann man auch für das iPhone und das iPad erwerben, und so auch unterwegs das Abenteuer erleben.
Fazit
Insgesamt hatte ich beim Testen von dem Indie-Titel The Inner World sehr viel Spaß. In den sehr schön gezeichneten Szenen findet man immer wieder kleine Details. Auch werden die einzelnen Szenen nicht langweilig, weil man immer wieder was Neues entdecken kann.
Die Charaktere, auf die man während des Spielverlaufes trifft, sind herrlich schräg. Immer wieder musste ich lachen, weil die Dialoge einfach herrlich komisch waren, und die Witze wirklich absolut trocken und ernst vermittelt wurden. So wurden die Unterhaltungen mit den anderen Charakteren nicht zur lästigen Pflicht, sondern man hat sich immer wieder gefreut, in welche Richtung sich das nächste Gespräch wohl entwickeln wird.
Die mehrstufige Spielhilfe trägt dazu bei, dass man auch Aufgaben lösen kann, die auf den ersten Blick sehr verzwickt erscheinen. So wird man zuerst mit Hinweisen in die richtige Richtung gelenkt. Mit jeder Ebene werden die Hinweise dann konkreter, bis man zu guter Letzt quasi die Lösung direkt auf die Nase gebunden bekommt. Mit diesem mehrstufigen Hilfesystem kann jeder Spieler selbst entscheiden, ob er die Aufgaben komplett ohne Hilfe löst, oder wie weit er sich bei der Lösung der Aufgabe helfen lassen möchte. Dadurch wird auch eine Komplettlösung komplett überflüssig.
Die rund 25€ für die Download-Version bzw. die 29,99€ für die Retail-Version ist das Spiel auf jeden Fall wert. Es macht einfach unglaublich viel Spaß und überzeugt mit viel Witz. Die Dialoge sind erfrischend witzig und die Charaktere auf eine lustige Art und Weise schräg. Die einzelnen Szenen sind mit sehr viel Liebe gezeichnet und mit schönen Details ausgeschmückt. Insgesamt ein wirklich gelungener Titel, bei dem das Spielen richtig Spaß macht.
The Inner World erscheint am 18.07.2013 im Handel.