Review (HSP): Das Imperium der Ameisen

Das Imperium der Ameisen ist das zweite Hörspiel nach einer Kurzgeschichte von H. G. Wells Originaltitel der Kurzgeschichte: „The Empire of the Ants“ (1905), welches von Oliver Döring in einen Mystery-Thriller in unsere jetzt Zeit adaptiert worden ist.

Inhalt:
Lukas Holroyd ist Biologe und reist im Auftrag eines (Pharma)konzerns nach Südamerika, um das besonders gefährliche Gift einer neu entdeckten Ameisenrasse zu analysieren. Seit einiger Zeit gibt es keinen Kontakt zu dem dort eingesetzten Forscher John mehr, der diese Aufgabe hatte. Als Stadtmensch und Laborforscher reizt ihn die Aussicht auf schwüle Hitze, faulende, bazillenbefallene Biotope und abscheuliche Tierwelten des Urwalds zwar nicht sonderlich, aber es gilt, die nächste Stufe auf der Karriereleiter zu erklimmen. Lukas soll herausfinden, was geschehen ist, und die Arbeit an dem Ameisengift weiterführen. Der mächtige Regenwald am Amazonas erstreckt sich über die gesamte Region und ist eine der am schwierigsten zu erreichenden Gegenden der Welt. So führt ihn seine Reise auf einem Boot immer tiefer in den Urwald.
Wo sonst als hier im Dschungel könnte sich im Verborgenen eine Tierart entwickeln, die uns die Vorherrschaft auf unserer Erde streitig machen will?

Der Storyverlauf ist von Produzent Oliver Döring sehr kurzweilig eingefangen und in die jetztzeit verlagert. Die örtliche Verlagerung von Brasilien nach Peru beeinträchtigt das Ganze ebenfalls nicht. Mit der Auswahl der Stimmen sind alle Charaktere grandios besetzt. Hier wären vor allem die spanischen native Sprecher Carlos Lobo und Daniel Montoya zu erwähnen, die mit ihrer glaubhaften Darbietung viel am Flair des Geschehens beitragen.
Durch den dezenten, ruhigen Soundtrack und den efektvollen eingesetzten Effekten, kommt im Kopfkino die richtige düstere Atmosphäre des Dungels gut rüber.

Fazit
Sechs Sprecher reichen jedenfalls aus, um das Kopfkino zu befeuern, wenn ein Wissenschafter in den Regenwald geschickt wird, um einen verschollenen Kollegen zu suchen, und ihm dabei das Grauen kommt ... Die zeitlose Kurzgeschichte von H.G. Wells wird hier in 56 Minuten ohne Makel neuaufgelegt und ist immer noch spannend.

Seit die Menschen damit begonnen haben, den Regenwald aus reiner Gier Stück für Stück zu vernichten, glauben viele hier, dass sich die Natur eines Tages rächen wird. Dass der Regenwald ein Wesen erschaffen wird, das die Menschen für ihren Frevel bestrafen wird." (Gerilleau)

19. August 2018, von Markus 'Markus S.' Schaffarz