Review (Headset): Sound Blaster Tactic360 Ion

Das Sound Blaster Tactic360 Ion Gaming Headset von Creative Labs wurde nicht nur für den PC-Gebrauch hergestellt, sondern, wie der Name es unlängst vermuten lässt, auch für die Nutzung mit der XBox 360. Inwiefern, und vor allem wie gut das funktioniert, schauen wir uns mal etwas genauer an.

Bevor das Headset jedoch benutzt werden kann, muss man sich auf einen langen, mit der richtigen Musikuntermalung schon beinahe epischen Kampf mit der Verpackung gefasst machen. Erst nach schätzungsweise fünf Minuten konnte ich das Headset aus seinem Plastikgefängnis unbeschadet befreien. Unnötig kompliziert das Ganze.

Dieser Eindruck verstärkt sich, wenn man sich den Lieferumfang des Sets anschaut. Neben dem Headset selbst fallen einem da noch ein Inline-Stereoverstärker (mit separatem Lautstärke und Mikrofon-Lautstärke Regler), ein 3,5mm Stereo-auf-Cinch Kabel, ein 2,5mm Stereokabel für den Xbox 360 Controller sowie die definitiv brauchbare Anleitung entgegen. In dieser wird beschrieben, wie man das Headset so anschließt, dass man es mit der Xbox 360 benutzen kann. Das ist insgesamt kein Hexenwerk, doch leider werden Laien etwas herumprobieren müssen, da die Anleitung doch insgesamt sehr vage bleibt. Für den PC-Einsatz sind die normalen Audio- und Mikrofonanschlüsse am Headset, doch leider sind die Kabel dafür recht kurz, womit es wohl eher für Laptops brauchbar ist. Um es an einen Desktop-PC anzuschließen, sind die Kabel definitiv zu kurz. Eine Anleitung, wie man das Headset mithilfe der beigelegten Kabel an den PC anschließen kann, sucht man vergebens in der Bedienungsanleitung.

Um das Sound Blaster Tactic360 Ion mit der Xbox 360 zu verbinden, werden alle beigelegten Kabel benötigt, was zu einem ganz schönen Kabelsalat vor der Konsole führt. Schließlich geht ein Kabel vom Fernseher selbst ab, eins von der Konsole, die beiden Kabel führen zu dem Inline-Verstärker, von dem aus wiederum das 2,5mm Stereo Kabel zum Controller geht. Darüber hinaus werden noch der Mikrofon- und der Audioanschluss des Headsets in den Verstärker gesteckt. Wenn man sich dann beim Zocken den Verstärker noch ans Shirt steckt, kann man sich schon wie ein kleiner Android vorkommen (sieht wahrscheinlich auch fast so aus). Ein Problem wird mit der Kabelage aber definitiv behoben: Mit allen Kabeln eingesteckt hat man gut und gerne 6m Spielraum, muss also nicht direkt vor dem Fernseher hocken.

Das Headset ist insgesamt solide verbaut, die Ohrmuscheln und das Mikrofon sind individuell verstellbar, sodass auch Leute mit etwas größeren Köpfen das Headset bequem tragen können. Leider liegen die Muscheln recht eng an, sind aber genug gepolstert, sodass sie immer noch angenehm auf den Ohren sitzen. Kommt jedoch eine Brille mit ins Spiel, führt das bei längeren Sessions schon zu leichten Druckschmerzen hinter den Ohren, welche zwar auszuhalten, aber auch nicht schön sind.

Während das Mikrofon gute Arbeit leistet und die Stimme klar und deutlich klingen lässt, liegen die Stärken des Sound Blaster Tactic360 Ion definitiv in der Soundabteilung. Mit dem Headset ist das Musikhören und das Zocken ein wahrer Genuss. Somit kommt selbst bei Pro Evolution Soccer 2013 Stadionatmosphäre auf (was schon einiges bedeutet…). Und auch die Resident Evil 6 Demo macht mehr Spaß mit dem Headset, da man jedes Schluchzen und Schlurfen der Zombies genauestens hört und orten kann. Und in den actionreichen Szenen kommt man sich vor wie in einem Michael Bay Film, sprich: Man verliert vor lauter, in diesem Fall akustischer, Opulenz die Orientierung.

Fazit:

Für ca. 50€ ist das Sound Blaster Tactic360 Ion jedem zu empfehlen, der ein Headset mit sehr gutem Klang haben will und sich nicht an der ganzen Kabelage stört. Für den PC-Gebrauch wäre wohl noch ein Verlängerungskabel nötig, was zwar nur geringe Mehrkosten bedeutet, aber trotzdem etwas unschön ist. Alternativ klickt man sich durch das Internet, bis man eine Anleitung findet, wie man das Headset mit den mitgelieferten Kabeln auch am PC anschließen kann. Alles in allem aber ein ordentliches Headset für den Preis.

22. Februar 2013, von Steffen 'S. Fölsch' Fölsch

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