Review (Hardware): ViewPad 7

"Wenn eine Produktgattung im Hardware-Bereich gerade richtig boomt, dann sind es wohl die Tablet-PCs. Einstmals schon für tot erklärt (Nostalgiker erinnern sich... sogar von Siemens gab es mal einen PC-Tablet), jetzt aufgrund des Erfolges vom iPad das Must-have im Computerbereich.
Mit dem Viewpad 7 liefert ViewSonic eine echte Kampfansage in Sachen Ausstattung und Preis. Schauen wir uns das gute Stück doch mal genauer an..."

Der erste Eindruck: Licht und Schatten. Die Verarbeitung des Viewpad 7 macht einen äußerst soliden Eindruck und eine schicke Hülle ist auch gleich im Lieferumfang enthalten. Mit seinen Maßen (110mm x 179.4mm x 11.5mm) liegt das Gerät gut in der Hand, auch wenn es nicht an die Traumwerte eines (deutlich) teureren iPads heranreicht und vor allem erkennbar dicker ist.

Gleichzeitig muss man gewisse Abstriche beim Design machen - das Gerät ist zwar nicht pottenhässlich, aber sehr sachlich ausgefallen und wirkt optisch etwas dröge. Interessanterweise scheint das Design dazu zu führen, dass man das ViewPad für relativ schwer hält, obwohl es bei einem Gesamtgewicht von unter 380 Gramm eindeutig leichter als die Konkurrenz (über 600 Gramm, aber dafür deutlich größer) aus dem Hause Apple ist. Mit einer (kontinuierlichen) Laufzeit von fast sechs Stunden kommt das ViewPad übrigens ganz nah an die Werte des scheinbaren Ãœberkonkurrenten heran.

Technisch sieht es da schon etwas anders: Intern besitzt besitzt das Viewpad 7 zwar nur einen 512 MB großen Flashspeicher, dafür kann man den Speicher via microSD-Karte (nicht im Lieferumfang) recht preiswert auf bis zu 32 GB erhöhen. Gleichzeitig gibt es einen SIM-Kartenslot, so dass man das Tablet auch zum Telefonieren verwenden kann - und das, wie unsere Tests ergaben, auch mit guter Qualität beim freien Sprechen mit klarem Abstand zum Gerät. Gut ebenfalls die Konnektivität: WLAN, Bluetooth und 3G machen das ViewPad auch wirklich mobil einsetzbar, außerdem hat man dem Tablet einen Mini-USB-Anschluss spendiert.

Die Auflösung des Displays (800 x 400 Pixel) ist zwar nicht gerade State-of-the-Art, aber liefert gute Farben und eine akzeptable Auflösung. Annehmbar ebenfalls der verbaute Prozessor und seine Leistung (600 MHz ARM-11). Bei Spielen mit 3D-Grafik stößt man manchmal an die Grenzen der Hardware-Leistung (getestet mit Raging Thunder 2), dafür machen Casual-Games wie Angry-Birds oder FruitSlice auf dem großen Display natürlich mächtig Spaß - und dank Android gibt es für das Viewpad 7 Unmengen von (oft sehr preiswerten) Games und Apps via Android-Market, so dass das Gerät für (Casual-) Gamer (gerade in Hinblick auf den vergleichsweise niedrigen Preis von ca. 330,- €) durchaus interessant ist.

Leider gibt es auch ein paar Negativpunkte: Die vier Funktionsflächen an der Seite verwirren nur, unverständlich dass man einen Teil dieser Funktionen nicht einfach in die Android-Oberfläche integriert hat. Die Zusammenstellung der Android-Desktops selbst wirkt etwas lieblos, außerdem neigen die internen Lautsprecher schon bei mittlerer Lautstärke zur Ãœbersteuerung (mit externen Soundboxen klingt das Viewpad 7 deutlich besser). Die Berührungsstärke des Display ist leider manchmal auch etwas träge, aber akzeptabel.
Lustigerweise wird das ViewPad beim Anschluss an einem Vista-PC als CD-ROM-Laufwerk bezeichnet.

Fazit: Das ViewPad 7 von ViewSonic ist so ein bisschen wie der Skoda unter den Tablet-PCs - maues Design, aber dafür überwiegend gute technische Eigenschaften ergeben ein gelungenes und robustes Alltagsgerät, dass vor allem durch einen vergleichsweise niedrigen Preis überzeugen kann. Aktuell gibt sogar noch die Möglichkeit, das ViewPad 7 kostenlos zu testen, weitere Infos dazu auf der Homepage des Herstellers unter.

29. April 2011, von Reinhard 'Reinifilm' Rieß