Review (Hardware): Quick Fire Pro von Cooler Master (CM Storm)

Unter seiner Hausmarke CM Strom, die sich speziell an Gamer richtet, veröffentlichte Cooler Master Anfang Juni 2012, die Quick Fire Pro – eine etwas abgespeckte Variante seines eigenen Flagschiffs, der Trigger. Wir hatten ein paar Wochen Zeit, die Tastatur auf Herz und Nieren beim Arbeiten und Spielen zu testen, und uns so auch einen guten Eindruck der von Cooler Master in den Vordergrund gestellten, mechanischen Schaltern aus dem Hause der legendären Keyboard Schmiede Cherry zu machen. Cooler Master führt auf seine Website vier Varianten der Tastatur jeweils mit anderen Tastern: Black, Brown, Blue und Red Cherry MX. Wir hatten die bisher einzige im Handel erhältliche Variante mit den Red Cherry MX Schaltern im Test.

CoolerMaster Quick Fire Pro, engl. Tastatur Layout / Quelle: www.coolermaster.deBeim Auspacken merkt man schon, hier meinte es der Hersteller besonders gut mit seinem Produkt: Die Tastatur bringt laut Cooler Master stolze 1300g auf die Waage. Das ist ungewöhnlich viel, verleiht der Tastatur aber eine gewisse Wertigkeit und auch einen sicheren Halt auf dem Schreibtisch. In der Packung liegen noch ein Quick Start Guide, das abnehmbare USB-Anschlusskabel und ein kleines Werkzeug zum Abziehen der einzeln Tasten.

Als Erstes muss das USB-Anschlusskabel an der Tastatur angebracht werden. Die dazugehörige Mini-USB Buchse ist auf der Unterseite mittig ausgeführt. Das Kabel kann durch 3 Kanäle nach hinten oder zu den Seiten herausgeführt werden. Je nachdem für welche Seite man sich entscheidet, büßt man von dem ca. 180cm langen Kabel ein wenig ein. An den Seiten sind es knapp 25cm und hinten etwa 12cm. Das Kabel selbst ist mit vergoldeten Anschlüssen versehen und macht einen ebenso wertigen Eindruck wie die Tastatur selbst. Es ist mit Nylon ummantelt und mit 5mm ungewöhnlich dick und mit 70g auch ungewöhnlich schwer. (Die Tastatur brachte bei unserer Wiegung 1310g inkl. Kabel und exkl. Kabel 1240g auf die Waage.)

Das Layout entspricht dem einer Tastatur mit 105 Tasten und deutschen Tastatur-Layout (andere Sprach-spezifische Layouts werden auch angeboten), mit den üblichen Gruppierungen: Esc-Taste alleinstehend, F1-F12 in 4er Blöcken und 6 gleich große Tasten über den Pfeiltasten. Die beiden „Windows-Tasten“ ziert nicht die Flagge aus Redmond, sondern das CM-Storm Logo (haben aber die Funktion der „Windows-Taste“). Die „Menu-Taste“ rechts neben der zweiten „Windows-Taste“ wurde durch eine eigene „FN-Taste“ ersetzt, mit der die üblichen Multimedia Tasten (F5-F11 für Play/Pause, Stop, Vor, Zurück, Stumm, Leiser und Lauter) genutzt und auch die Einstellungen der Tastatur konfiguriert werden können. Davon abgesehen hat Cooler Master glücklicherweise keine Experimente mit dem Layout oder der Funktionsweise versucht.

Am PC angeschlossen installiert Windows7 automatisch die nötigen Treiber. Separate Software gibt es nicht.

CoolerMaster Quick Fire Pro, engl. Tastatur Layout / Quelle: www.coolermaster.de

Die vom Hersteller angepriesenen Funktionen: N-Key Rollover und Polling Rate:
Key-Rollover
Als Key-Rollover, bezeichnet man die Anzahl der Tasten, die gleichzeitig gedrückt werden können, und trotzdem korrekt an dem PC gemeldet werden. Im Modus „6N-Key Rollover“ werden genau die ersten 6 Tasten erkannt. Im „Full N-Key Rollover“ sind es mehr Tasten. Die Funktionsfähigkeit dieser Funktion konnten wir während unseren Tests bestätigen. Auch bleibt die Einstellung nach dem Rechner Neustart oder dem Ab-/Anstecken der Tastatur erhalten. Cooler Master realisiert diese Funktion anscheinend durch Dopplung der gemeldeten USB Geräte. Beim Wechsel zum „Full N-Key Rollover“-Modus, wird die Tastatur vom System abgemeldet und 2s später wieder angemeldet, dann melden sich aber ein Verbund-Gerät (USB-Hub) und mehrere Tastaturen. Diese Funktion ist an Macs nicht nutzbar (Herstellerangabe).

Ghosting
Als „Ghosting“ bezeichnet man die Fehlinterpretation von Tastendrücken, wenn mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt werden. Dies passierte in der Vergangenheit, wenn die Tasten nicht einzeln, sondern über Matrizen abgefragt werden. Ein Ghosting ist uns schon seit Jahren nicht mehr untergekommen, und auch bei der Quick Fire Pro nicht.

Polling Rate
Die Einstellungen zur Polling Rate soll bewirken, das die Tastatur öfter vom USB-Host abgefragt wird, und so die Tastenanschläge früher am PC ankommen und verarbeitet werden können. Die Standard Polling Rate von USB Anschlüssen liegt bei 8ms (125MHz). Diese Einstellung kann bei den meisten Gaming-Mäusen bereits von Haus aus ändern, mit dem Resultat, das sich der Mauszeiger bei höheren Frequenzen auch spürbar schneller bewegt. Bei der Tastatur konnten wir allerdings keinen Unterschied feststellen, und können daher auch nicht sagen, ob sie irgendeine Wirkung hat. Die Tastatur meldet sich aber wie bei beim Wechsel des Key-Rollover-Modus kurz vom System ab.

Fazit:

Auf der Quick Fire Pro lässt sich sehr angenehm tippen – aber leider nur sehr laut. Cherry wird mit den Red Cherry MX Schaltern seinem Ruf ebenso gerecht, wie Cooler Master bei der Verarbeitung. Mit der Quick Fire Pro erwirbt man für gut 80 Euro eine solide, aber sehr schlichte Tastatur. Die Sinnhaftigkeit der hervorgehobenen Funktionen darf ernsthaft bezweifelt werden: Beim Schreiben von Texten kommt es gar nicht vor mehr als 6 Tasten zu drücken, und beim Spielen hat man ohne hin meist eine Hand an der Maus und an der anderen Hand nur 5 Finger, so dass es schwerfällt mehr als 6 Tasten zu drücken. Davon abgesehen sind zumindest uns in den letzten Jahren keine Tastaturen untergekommen, die mit Key-Rollover oder Ghosting Probleme gehabt hätten. Einen Unterschied beim Einstellen der Polling Rate konnten wir wie erwähnt nicht feststellen, dementsprechend müssen wir davon ausgehen, dass sie im langsamsten Modus läuft, und hier reagiert sie hervorragend.
Eine uneingeschränkte Empfehlung kann man trotzdem nur mit einem Hinweis auf das etwas größere Schwester Modell, der Cooler Master Storm Trigger, geben: Sie kostet (nur) rund 20€ mehr, alle Tasten sind beleuchtet, es gibt eine Handballenauflage und programmierbare Makro-Tasten. Wer darauf verzichten kann, macht mit der Quick Fire Pro zumindest nichts falsch.

6. September 2012, von Amrit 'GrollTroll' Thukral

CoolerMaster Quick Fire Pro, engl. Tastatur Layout / Quelle: www.coolermaster.de
CoolerMaster Quick Fire Pro, engl. Tastatur Layout / Quelle: www.coolermaster.de
CoolerMaster Quick Fire Pro, engl. Tastatur Layout / Quelle: www.coolermaster.de
CoolerMaster Quick Fire Pro, engl. Tastatur Layout / Quelle: www.coolermaster.de
CoolerMaster Quick Fire Pro, engl. Tastatur Layout / Quelle: www.coolermaster.de

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