Review (Hardware): Das Wireless Gamepad F710 von Logitech®

Am PC mit dem Gamepad genauso komfortabel zu daddeln, wie es Spieler seit Jahren an der Konsole tun und ihrem liebsten Hobby nachgehen, ist dank Microsofts Einführung der XInput Schnittstelle und dem dazu passenden Xbox-360-Controller für Windows seit einigen Jahren gang und gäbe. Dass man an der Konsole auf die Gamespads des Herstellers quasi beschränkt ist, mag man noch irgendwie einsehen. Dies auch am PC hinzunehmen ist nicht nötig, und daher möchten wir euch die Logitech® Gamepad F-Serie vorstellen - speziell das Spitzenmodell Wireless Gamepad F710.

Logitech®'s jüngste Gamepad-Serie ist nicht neu, sondern schon seit Ende 2010 auf dem Markt, aber technisch immernoch auf dem aktuellen Stand. Die F-Serie besteht aus insgesamt 3 Modellen: 2 Modelle mit Kabel und USB Anschluss - Rumble Gamepad F510 und Gamepad F310 - und das schnurlose Modell, dem Wireless Gamepad F710.

Die einzelnen Gamespads sind in Form und Größe identisch. Im Vergleich zum von uns getesteten Wireless Gamepad F710 fehlt dem "kleinen" Modell Gamepad F310 die Vibrations-Funktion und man muss es mit einem USB-Kabel anschließen, das mittlere Modell Rumble Gamepad F510 bietet diese Vibrations-Funktion, muss aber auch via USB-Kabel am PC angeschlossen werden. Logitech® hat sich, was die Anordnung angeht nicht an das XInput Referenzmodell, dem Xbox-360-Controller gehalten, sondern an das Layout der Playstation®3 Gamepads - die Analogsticks sind beide unten.

Unser Testobjekt - das Wireless Gamepad F710

Logitech Wireless Gamepad F710In der Blisterpackung fanden wir das Gamepad, 2 AA-Batterien, den Logitech® Nano Reciever - dies ist [kein Logitech® Unifying-Empfänger!], eine (kleine) 8cm CD mit der "Logitech® Gaming Software", ein paar kleine Falt-Handbücher und eine ca. 1,5m lange USB Verlängerung für den Nano-Reciever.

Das Wireless Gamepad F710 bietet neben den Eingabemöglichkeiten, die ein XInput Gamepad mitbringen muss, zusätzlich eine Taste zum Ein-/Ausschalten der Vibrationsfunktion, eine "Mode" Taste zum vertauschen des digitalen Steuerkreuz mit dem linken Analog Stick und einen Schalter an der Vorderseite des Gamepads zum Wechseln zwischen dem XInput und dem älteren DirectInput Modus.
Logitech Wireless Gamepad F710Vom Gewicht her bringt das Wireless Gamepad F710 inkl. der 2 AA-Batterien stolze 282g auf die Waage (zum Vergleich: ein Playstation®3 Controller begnügt sich mit nur 190g), ist damit also - gerade wegen der Batterien - kein Leichtgewicht. Die Oberseite ist glattes Plastik, die "Seitenhörnchen", die in den Handinnenflächen landen, sind gummiert. Ein Highlight ist die Unterseite des Controllers: Diese hat Logitech® mit einer angenehmen "soft-touch" Oberfläche versehen.
Die Tasten haben alle einen eindeutigen Druckpunkt und das digitale Steuerkreuz lagert nicht auf einem mittigen Punkt, sondern gleichzeitig auf allen 4 Richtugstasten - Logitech® bezeichnet dies selbst als "Schwebendes D-Pad". Die Die Analog-Sticks sind ähnlich leichtgängig wie bei der Konsolen-Konkurrenz. Einzig die analogen Trigger / unteren Schultertasten laden ein wenig zur Kritik ein: Der Weg, den man die Trigger drücken kann oder muss, ist doch ein wenig kurz. Ausgesprochen praktisch ist die Möglichkeit, den Nano-Reciever unter dem Batteriedeckel zu verstauen, so kann man den Controller auch mal mit zum Kumpel nehmen.

XInput und DirectInput

Logitech Wireless Gamepad F710Im XInput Modus verhält sich das Gamepad in allen Spielen genau wie das Referenz-Modell von Microsoft - es benutzt sogar den gleichen in Windows integrierten Treiber, und wird im Geräte-Manger als "Xbox 360 Controller for Windows" aufgeführt - einzig in den Gamecontrollereinstellungen von Windows ist ein "F710" zu finden. Wir konnten keinen Unterschied im Verhalten zum Xbox 360 Controller ausmachen - das Gamepad erfüllt hier genau, was Microsoft mit der Einführung der XInput Schnittstelle beabsichtigt hatte: ein problemloses und einheitliches Spielerlebnis.

Im DirectInput Modus sieht das Ganze nun schon ein wenig anders aus - aber keinesfalls schlechter - und Logitech® kann hier seine langjährige Erfahrung und Entwicklung ausspielen.
Logitech Wireless Gamepad F710Im Geräte-Manager meldet sich nun ein "Logitech Cordless Rumblepad 2" - der direkte Vorgänger ohne XInput - und auch der auf der CD beiliegende Logitech® Profiler kann nun benutzt werden. Bei allen Spielen, die keine Steuerung via XInput vorsehen, ist man entweder auf eine konfigurierbare DirectInput-Steuerung angewiesen, oder der Entwickler hat schlicht keine Steuerung mit Gamepads vorgesehen. In beiden Fällen kann das Wireless Gamepad F710 trotzdem mit ein wenig Konfiguration verwendet werden.
Ist die Steuerung vorgesehen, also ein Einstellungsdialog im Spiel selbst, können die Tasten den Funktionen durch simples drücken der Tasten zugeordnet werden - und zwar sowohl im XInput als auch im DirectInput Modus - nur welcher Modus es war sollte man sich merken, denn für Software und Betriebssystem sind es, wie schon oben erwähnt, 2 verschiedene Gamepads. Damit noch nicht genug: Im XInput Modus sind die beiden unteren Schultertasten - wie vorgesehen - 2 analoge Trigger, es wird also gemessen wie weit man sie drückt, im DirectInput Modus sind es - wie auch schon bei den Vorgängermodellen von Logitech® - einfache Buttons, die ein klein wenig tiefer gedrückt werden müssen.
Ebenso möchte die Vibrationsfunktion entsprechend des gewählten Modus angesprochen werden. Unterstützt das Spiel nur DirectInput, man hat das Wireless Gamepad F710 aber im XInput Modus konfiguriert, um bspw. die beiden analogen Trigger im Rennspiel als Gas und Bremse zu nutzen, liegt die Vibrationsfunktion brach, den diese wartet auf XInput Befehle, die nicht kommen.
Dann gibt es aber noch ein anderes Feld der Konfigurationsmöglichkeiten: den Logitech® Profiler. Dieser bietet an, jedem Button des Wireless Gamepad F710 eine Taste oder Tastenfolge - inkl. Pausen - der Tastatur und der Mausknöpfe zuzuweisen. Die Achsen der Analog-Sticks können vertauscht und umgekehrt werden, die Empfindlichkeit und Totbereiche der Analog-Sticks eingestellt, als auch eine Maus simuliert werden. Ebenso kann das digitale 8-Wege Kreuz auf ein 4-Wege Kreuz beschränkt werden und jeder Richtung einzeln, genau wie die Buttons mit Tasten oder Tastenfolgen der Tastatur versehen werden. Die Möglichkeiten sind schier endlos und bieten sich als Lösung für das nächste Flash-Spielchen im Browser geradzu an.
Gespeichert werden diese Einstellungen in Profilen, die man einzelnen Programmen bzw. Spielen zuordnen kann, damit diese automatisch aktiviert werden können, wenn man das entsprechende Programm oder Spiel startet.

Fazit

Es wurde mit einigen Spielen getestet, darunter waren bewußt sowohl ein paar sehr alte Klassiker als auch aktuelle Spiele. Das Wireless Gamepad F710 gab sich nirgends die Blöße. Sogar das digitale Steuerkreuz reagiert hervorragend. Wenn es von den Spielen her keine besondern Schnitzer gab, funktionierte alles auf Anhieb, andernfalls konnten diese - dank der umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten - schnell beseitigt werden. Ob einem die Position des linken Analogsticks gefällt, ist in unseren Augen reine Geschmackssache. Die beiden angesprochenen Mankos (kurzer Weg der Trigger / keine Trigger im DirectInput Modus) fallen beide in die Kategorie "Jammern auf höchstem Niveau". Das Gamepad empfiehlt sich im Gegensatz zu den reinen XInput oder DirectInput Gamepads als Multitalent.
Das Wireless Gamepad F710 ist mit einem UVP von 49,99€ ausgewiesen und ist im Handel bereits ab 40,00€ zu haben.

25. Juli 2012, von Amrit 'GrollTroll' Thukral

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KategorieEingabegeräte Gamepad
HerstellerLogitech

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