Review (DVD): Das Lied von den zwei Pferden

Der erste Film mit Untertitel und ich bin zunächst etwas irritiert, es ist ja nun auch nicht alltäglich, die mongolische Sprache durchgehend für 90 min zu hören?!
Nichts destotrotz wurde ich durch die landschaftlichen Bilder und die traditionellen Lieder, die während des Films zu sehen und zu hören waren und den Rhythmus...

...des Films bestimmten, mitgerissen. Hier hat Regisseur Byambasuren Davaa eine hervorragende Arbeit geleistet. Ich kann nicht mehr sagen als, dass ich mich der Landschaft und dem Film hingeben musste, besonders im Hinblick auf die Geschichte Urna"s.

Urna, eine mongolisch stämmige Sängerin, versprach Ihrer verstorbenen Großmutter nach einem bestimmten Lied zu suchen. Ihr einziger Anhaltspunkt, war ein vererbter Geigenkopf der mit einem Pferdekopf verziert war, sowie die vielen Erzählungen über ein sehr altes Lied von den zwei Pferden von Dschingis Khan. Der Geigenkopf so Urna, ist der Schlüssel zum Lied, denn ursprünglich waren die Verse des gesuchten Liedes in die Violine eingeschnitzt.
Urna lässt eine Geige mit dem vererbten Geigenkopf, von einem renommierten mongolischen Geigenbauer, herrichten und muss dafür neben dem Lied auch spezielles Pferdehaar für die Seiten finden.

Die Enkelin fühlt sich nun bereit das Versprechen einzulösen, reist durch das Land und nimmt dafür eine lange und abenteuerliche Reise auf sich.
Ob es ein mongolisches Symphonie Orchester ist, Nomadenstämme, eine Hochzeit oder ein Schamane, Urna trifft auf ihrer Reise viele unterschiedliche Menschen und erhofft sich bei jedem etwas Information zu erhalten. Hierbei begegnen sie Floskeln wie "weiß ich nicht; kann mich nicht erinnern"" oder "ja Moment"" kurze Melodie- aber dann wieder "nein entschuldige, kann mich doch nicht erinnern"" und viele Momente in dem Urna und der Zuschauer an einem Punkt angelangt, an dem man einfach aufgeben möchte.

Aber nach einer Resignation, wünschte ich mir klassische und vollkommene Freude. Denn was wäre dieser Film ohne, dass Urna vielleicht jemanden altes, weises findet der sich vermutlich doch an die Verse des Liedes, von Dschingis Khan "Das Lied von den zwei Pferden"", erinnert?!
Es sei so viel gesagt, Urna findet auf der Suche nach diesem Lied ein Teil ihrer verwurzelten Werte, ihre eigene Identität und seelischen Frieden, nachdem sie so lange gesucht hat.

Fazit: Hauptdarstellerin Urna Chahar-Tugchis, die im wahren Leben auch Sängerin ist und als die Stimme vom Weidenland der Mongolei betitelt wird, konnte in jedem einzelnen Augenblick Gefühle wie Trauer, Wut, Ohnmacht aber auch Freude eindrucksvoll transportieren.

"Das Lied von den zwei Pferden"" ist ein wundervoller Film, der Raum zum Träumen lässt und die eine oder andere Träne vor Rührung herbei ruft."

14. April 2011, von Markus 'Markus S.' Schaffarz