Review (Blu-Ray): 2 Tage New York
Innerhalb von fünf Jahren kann sich viel ändern: In "2 Tage Paris" besuchte die Fotografin Marion (Julie Delpy) noch mit ihrem damaligen Freund Paris, dann war sie einige Zeit alleinerziehende Mutter ihres Sohnes. Doch mittlerweile hat sie den Radiomoderator Mingus (Chris Rock) kennengelernt, Vater einer siebenjährigen Tochter. Zu viert bewohnt man nun eine kleine, aber gemütliche Wohnung mitten in New York und erfreut sich des Lebens.
Doch dann die Nachricht aus Frankreich: Marions Vater, ihre Schwester und dessen "quasi" Ex-Freund kündigen sich plötzlich für "2 Tage New York" an...
...und damit ist das Chaos vorprogrammiert: Nicht nur der totale Kulturschock droht, sondern Marions Vater ist nach dem Tod seiner Frau etwas verwirrt, ihre Schwester Rose war schon immer nymphomanisch veranlagt und Roses Ex-Freund eine kiffende Nervensäge, die wirklich kein Fettnäpfchen auslässt. Schon bald bricht das absolute Chaos aus - und die Beziehung von Mingus und Marion erlebt die erste wirkliche Belastungsprobe...
Und in Sachen Chaos gibt "2 Tage New York" wirklich Vollgas. Man sollte nicht unbedingt nur leise Zwischentöne erwarten, denn hier jagt ein Gag dem nächsten - was durchweg ziemlich lustig ist, auch wenn einige Stereotypen bedient werden (Probleme der Franzosen mit Körperhygiene, im Vergleich zu den Franzosen eher prüde US-Amerikaner etc.) Außerdem macht man sich auch über diverse Vorurteile ziemlich lustig ("Ein Schwarzer, der nicht kifft? Das muss garantiert der Einzige in ganz New York sein").
Opfer Nummer Ein ist natürlich Mingus ("Mingus Cunnilingus...hihi"), der bei "2 Tage New York" auf überzeugende Art und oftmals ziemlich bemitleidenswert von Chris Rock dargestellt wird. Im Laufe des Films kann man jedenfalls gut nachvollziehen, warum er Rat in Form von Selbstgesprächen mit einem Obama-Pappaufsteller sucht. Und es sind schließlich nicht nur die sprachlichen Barrieren, die für ihn zur Belastungsprobe werden - die Familienangehörigen von Marion sind auch so eine Katastrophe.
Dessen ist sich Marion natürlich bewusst und Julie Delpy gelingt es auch, dies wunderbar darzustellen. Denn einerseits muss man natürlich zu seiner Familie halten, insbesondere wenn der Vater gerade seine Frau verloren hat. Anderseits ist ihre Schwester schon immer eine Katastrophe gewesen und der gute alte Spruch "Verwandtschaft ist Zwangsbekanntschaft" bewahrheitet sich hier bei "2 Tage New York" immer wieder. Außerdem soll ja die eigene Beziehung nicht in die Brüche gehen, was eine echte Herausforderung wird.
Auf der technischen Seite kann die Blu-Ray von Senator Home Entertainment bild- und tontechnisch voll überzeugen, der Film inhaltich sowieso. Julie Delpy hat hier wieder gezeigt, dass sie nicht nur eine gute Schauspielerin, sondern ebenfalls eine gute Regisseurin für spaßige Unterhaltung ist.
Fazit: "2 Tage New York" ist äußerst unterhaltsam und verdammt lustig - schon jetzt eine der besten Komödienveröffentlichungen des Jahres!