Preview (Kino): Mavericks

Die Surflegende Jay Moriarity starb im Alter von 23 Jahren bei einem Surfunglück. Doch bis heute wird er in seiner Heimatstadt Santa Cruz und unter den Surfern auf der ganzen Welt für seine Freundlichkeit, seinen ansteckenden Enthusiasmus und seiner lebensbejahenden Einstellung als Held gefeiert. Curtis Hanson (L.A. Confidential) und Michael Apted bringen am 17. Januar mit ihrem biografischen Film Mavericks das Leben des jungen Surfers auf die deutsche Kinoleinwand.

Der 15-jährige Jay Moriarity (Jonny Weston) ist ein...

Mavericks ...leidenschaftlicher Surfer und träumt seit seiner Kindheit von den Mavericks, die zu den gefährlichsten Riesenwellen der Welt gehören und deshalb für einen Mythos gehalten werden. Eines Tages entdeckt der Junge, dass die Mavericks keine Legende sind, sondern sich nicht weit von seiner Heimatstadt vor der Küste für ein Zeitfenster von zwölf Wochen meterhoch aufbäumen. Seinen Nachbarn und lokale Surflegende Rick „Frosty“ Hesson (Gerard Butler) bittet er, sich auf die Bezwingung der Riesenwellen vorzubereiten. Nur widerwillig lässt sich Frosty darauf ein, da er die Gefahren der Mavericks aus eigener Erfahrung kennt…

Mavericks Beachtlich ist Jonny Westons schauspielerische Leistung. Er begann seine Karriere vor ein paar Jahren mit einigen Independentfilmen (zuletzt Cherry mit James Franco) und nun gibt er sein Kinodebüt. Dadurch, dass Jay sich um den Haushalt kümmert, da seine Mutter (Elisabeth Shue) wenig zuverlässig ist, und dafür sorgt, dass sie pünktlich zur Arbeit erscheint, wirkt der 15-Jährige um einiges erwachsener als er ist. Zudem verkörpert Jonny Jays Leidenschaft zu dem Wassersport und dessen positive Lebenseinstellung. „Jonny ist Jay“, sagt Produzent Brandon Hooper, „Wie bei Jay kann man auch bei ihm die Reinheit in seinen Augen und in seiner Haltung erkennen.“

Mavericks Ein herausstechender Aspekt ist das sehr emotionale Zusammenspiel zwischen Jonny Weston und Gerard Butler. Durch sein schauspielerisches Können lässt Butler Jays innere Konflikte in seiner Figur des Frosty widerspiegeln. Frosty ist Jays Vorbild und im Laufe des Films übernimmt er seine Vaterfigur und bringt ihm das bei, was er für den Ritt auf den Riesenwellen benötigt. Umgekehrt lernt Frosty von seinem Schüler alles, was soziale Beziehungen betrifft, und somit kehrt sich das Vater-Sohn-Verhältnis der beiden am Ende um: Jay hilft seinem Mentor dabei, das Leben mit all seinen Konflikten zu meistern. Während der Dreharbeiten diente der erfahrene Butler (300, P.S.: Ich liebe dich oder Coriolanus) ebenfalls als eine Art Lehrer für den jungen, unerfahrenen Weston. Dies ist sicherlich ein Grund für die so authentische Beziehung der beiden im Film. Butler fungierte zudem mit seiner 2008 gegründeten Produktionsfirma als ausführender Produzent.

Mavericks Ein weiteres zentrales Motiv neben den Beziehungen der zwei Protagonisten ist das der Wellen. Der Kameramann Bill Pope (Matrix-Triologie, Spider-Man 2 und 3), der Cutter John Gilbert (Der Herr der Ringe: Die Gefährten) und Effekte-Spezialist Scott E. Anderson (Hollow Man) lassen zu Beginn des Films die Wellen durch leuchtend blaue Farben, ruhiger Kameraführung und mithilfe eines langsamen Schnitts als etwas Schönes und Bewundernswertes erscheinen. Am Ende bauen sich jedoch die Mavericks als schwarze und bedrohliche Riesen auf, die tosend und in schneller Schnittfrequenz über den Surfern zusammenbrechen und sie zu verschlingen scheinen. Auch viele Unterwasseraufnahmen, ohrenbetäubende Soundeffekte und Großaufnahmen verleihen dem Zuschauer das Gefühl, bei dem Geschehen dabei zu sein.

Vor Beginn der Filmvorbereitungen trafen sich Brandon Hooper und Produzent Jim Meenaghan, die für das Drehbuch verantwortlich waren, mit Frosty Hesson und Jays Witwe Kim Moriarity, um ihre Erlaubnis zur Verfilmung von Jays Leben zu erhalten. Sie waren wohl nicht die Ersten, aber sie überzeugten Frosty und Kim durch ihre Begeisterung für das Projekt. Im Folgenden unterstützten die Angehörigen und weitere Freunde des Verstorbenen den Stab dabei, Jays Leben biografisch umzusetzen. Gerard Butler arbeitete vor allem mit seinem Vorbild Frosty Hesson eng zusammen, genau wie Jonny Weston viel über die Persönlichkeit von Jay durch Freunde und seine Witwe erfuhr.

Beachtlich ist ebenfalls, dass die Regisseure Hanson und Apted keine Schwierigkeiten dabei hatten, eine beachtliche Truppe an Big Wave-Surfern als Statisten anzuwerben. Zahlreiche Wellenreiter und Tausend Santa Cruz-Bewohner wirkten bei der Produktion mit, um das „Live Like Jay“-Erbe mit den Kinobesuchern weltweit feiern zu können. Selbst nach zehn Jahren wird in seinem Heimatort Santa Cruz, wo auch die meiste Zeit gedreht wurde, nach dem Motto „Live Like Jay“, ein Aufruf nach mehr Liebe, Mut und Demut wie Jay es verkörperte, gelebt.

Mavericks Unter den Surfern wird Jay immer noch für seinen Mut und seine Leidenschaft bewundert. Denn bevor er eine der Mavericks abreiten konnte, erlitt er einen der schlimmsten Wipeouts (in der Szenensprache von Wellenreitern ein sehr gefährlicher und schwerer Sturz) in der Surfgeschichte. Doch er gab nicht, wie es wahrscheinlich jeder andere getan hätte, auf, sondern stieg wieder auf das Brett und wurde somit zu einer Legende.

Mavericks ist keine Schönmalerei, sondern erzählt Jays Geschichte so, wie das Leben ist, nämlich unberechenbar. Die Figuren haben schwere Einschnitte in ihrem Leben zu bewältigen und schwere Entscheidungen zu treffen. Außerdem werden neben der Schönheit zudem auch die Gefahren des Surfens aufgezeigt.

Fazit

Mit Mavericks haben Hanson und Apted eine so herzerwärmende Biografie von Jay geschaffen, die im Abspann mit einem Originalvideo von Jay Moriarity perfekt abschließt. Spätestens bei der vor Lebensfreude sprühenden Rede von dem Surfer bekommt man einen Kloß in den Hals und man versteht, warum seine Angehörigen und Freunde mit allen Mitteln diese Produktion unterstützten. Jay Moriarity muss man einfach bewundern.

15. Januar 2013, von Katharina 'Katharina S.' Späth

Mavericks
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MAVERICKS - Lebe deinen Traum

Kino

Release17.01.2013
GenreBiographie Abenteuer Drama
DistributorSenator Film Verleih
Laufzeit1h 56m
DarstellerGerard Butler Jonny Weston Elisabeth Shue Abigail Spencer
RegieCurtis Hanson Michael Apted
MusikChad Fischer