Preview Kino: Conjuring - Die Heimsuchung
Harrisville, in den Siebzigern: Als Carolyn und Roger Perron mit ihren Töchtern ein riesiges abgelegenes Farmhaus beziehen, glauben sie an das große Glück. Doch es häufen sich unerklärliche Ereignisse in dem Haus: Uhren bleiben immer zu selben Zeit stehen, Bilder fliegen von den Wänden und die Kleinste erzählt von einer neuen Spielgefährtin, die nur sie sieht. Bald schon fürchten die Perrons um ihr Leben!
Als sie die berühmten PSI-Experten Lorraine und Ed Warren um Hilfe anflehen, erleben diese eine unangenehme Überraschung ...
... denn der Heimsuchungsfall der Perrons stellt sich als die schwierigste Aufgabe heraus, die sie jemals bewältigten mussten: Das Haus in Harrisville ist von einer unfassbar bösen Macht in Beschlag genommen!
Erster Eindruck von Conjuring - Die Heimsuchung (bevor man den Film überhaupt gesehen hat): Ein übernatürlicher Film nach angeblich realen Vorkommnissen? GÄHN! Quietschende Türen und knarrende Böden? SCHNARCH! Eine böse Macht in einem einsamen alten Haus? SCHON X-MAL GESEHEN! Wie zur Hölle kommt es dann aber, dass bei Ansehen des Films öfters der ganze Saal erschrickt und man angstschweißgebadet das Kino verlässt???
Regisseur James Wan gelingt es bei "Conjuring - Die Heimsuchung" überraschend gut altbekannte Elemente aus den Bereichen Geisterhausfilm, Exorzismusschocker, Fake-Doku und sogar Tiergrusler geschickt zu vermengen und sogar dafür zu sorgen, dass man sich selbst dann erschrickt, wenn einem völlig klar ist, was als Nächstes passiert (was nicht heißen soll, dass es nicht auch ein paar äußerst fiese Überraschungen gibt - wer das mag: Bloß nicht den Trailer ansehen!).
Hierbei erfindet Wan das Rad nicht wirklich neu, weiß aber verdammt gut wie man es in Schwung bringt. Es gibt einen guten Spannungsbogen (inklusive einem Toilettenwitz, der sogar lustig ist), einige richtig gelungene Kamerafahrten (Stichwort: Im Dunklen unters Bett gucken), eine authentische 70er Jahre Kulisse, der weitgehende Verzicht auf CGI-Effekte (die Horrorstreifen ja gerne mal zu künstlich aussehen lassen), überzeugende Darstellerinnen und Darsteller aus der zweiten Reihe und ein nervenzerreißendes Finale, das dem Zuschauer keine Zeit zum Durchatmen lässt.
Kritisieren lässt sich an "Conjuring - Die Heimsuchung" eigentlich höchstens der Mangel an Originalität. Hier wird wirklich kein allseits bekanntes Element ausgelassen, selbst die sich von alleine bewegende Schaukel gibt hier ihr Bestes, langhaarige Geistermädchen sind spätestens seit "The Ring" wahrlich nichts mehr Neues (von Requisiten aus noch älteren Streifen wie "Der Exorzist" ganz zu schweigen) und attackierende Vögel kannte auch schon Hitchcock recht gut.
Fazit
Originalität 0, Gruselfaktor 100 Punkte - obwohl "Conjuring - Die Heimsuchung" wirklich nichts Neues bietet, ist er ein verdammt gruseliger Reißer geworden, der in den letzten zwanzig Minuten sogar nochmal richtig Vollgas gibt. Am besten lässt sich "Conjuring - Die Heimsuchung" wohl mit einer Achterbahn-Fahrt vergleichen - obwohl man genau weiß was kommt, kann man mit dem Kreischen nicht mehr aufhören!