Preview (Comic): Die Ducks in den Alpen
Dagoberts Albtraum nimmt neue Dimensionen an, als Klaas Klever einen uralten Vertrag entdeckt. Die Folge: Wenn es unseren Ducks nicht gelingt, den letzten aller Nachfahren von Hannibals Elefanten, mit denen dieser einst die Alpen überquerte, aufzutreiben und an einen historischen Ort zu bringen, bliebe Dagobert nur mehr der lebenslange Frondienst als Münzenpolierer bei seinem unsympathischen Erzrivalen.
Das ist der Anlass für eine neuerliche Alpenüberquerung, die diesmal die Ducks von der Schweiz über Liechtenstein nach Österreich bringt. Am Ende siegt, natürlich, Dagobert mithilfe seiner wie immer gleichermaßen schlauen wie planlosen Familie.
Die Geschichte ist gut ausgedacht, die Umsetzung überzeugt jedoch leider nicht. Der Spaßfaktor hält sich in Grenzen: Die Gags wirken konstruiert, und spontane Lacher gibt es selten. In diesem Sinne akademisch bleibt auch das an sich großartige Ende, bei dem Sigmund Freud eine überraschende und wichtige Rolle spielt.
Jan Gulbransson sagt im Interview am Ende des Bandes etwas, das erklären könnte, warum er, sonst hochgelobt und bekanntlich der einzige deutsche Zeichner in der Disney Hall of Fame, diesmal hinter selbst gesetzten Maßstäben zurückgeblieben ist:
Ich habe tatsächlich die ganzen 46 Seiten durchgezeichnet, ohne einen einzigen Dialogsatz, wie einen Stummfilm. Das war eine unheimlich spannende Erfahrung. Es ist die erste und einzige Geschichte, die ich auf diese Art gemacht habe.
Wenn die Story so entstanden ist, verwundert es nicht, dass ihr Sprachwitz nicht überzeugen kann. Wäre dies ein Werk von Don Rosa, hätte die graphische Dramaturgie alles mitgetragen und der Text wäre entbehrlich gewesen. Da dies aber ein Werk von Jan Gulbransson ist, bleibt die Geschichte diesmal nur halb so gut, wie sie sein könnte. Schade.
Die Gestaltung des Bandes ist wieder hübsch, die verschiedenen Ausgaben des „Enten-Kuriers“ sind eine nette Idee. Kostprobe: „Appenzeller Albtraum: Fähnlein Fieselschweif rettet Jägerin des verlorenen Käserezepts“.
Und alles in allem? „Sackzementzefixhammerschlagundunkrautgeflechtnocheinsaberauchundzweigeharnischte-hinterdrein!“ Wer das gesagt hat? Na, Donald, auf Seite 34. Kurzweilig und bunt ist’s allemal…
Die Ducks in den Alpen.
Erscheint am 03. April 2014.