Neuer BKA-Lösegeld-Trojaner: Adblock Plus schützt vor virenverseuchten Werbebannern

Eine bereits seit Jahren bekannte Betrugsmasche macht derzeit im Internet wieder die Runde: Das Bundeskriminalamt (BKA) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnen vor einer erneuten Erpressungswelle von Cyberkriminellen. In regelmäßigen Abständen taucht der sogenannte BKA-Trojaner im Netz auf: Internetnutzer werden vermeintlich vom BSI dazu aufgefordert, Geld zu zahlen, um sich vor einer angeblich begangenen Internetstraftat „freizukaufen“. Aus Erfahrung von Till Faida, Mitgründer des Werbeblockers Adblock Plus, infizieren sich Nutzer oftmals über Online-Werbebanner mit dieser Art von Schadsoftware.

Im aktuellen Fall öffnet sich bei verseuchten Rechnern ein Pop-up-Fenster. Auf dem Bildschirm erscheint eine vermeintliche Warnung des BSI und der Gesellschaft für Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU), die den Nutzer darüber informiert, dass der Rechner gesperrt wurde. Angeblich sei der Computer im Zusammenhang mit der Verbreitung von kinderpornografischem Material, bei der Planung terroristischer Aktionen, bei Urheberrechtsverletzungen oder für andere Straftaten genutzt worden. Zur Entsperrung wird der Nutzer aufgefordert, 100 Euro für einen Freigabecode zu zahlen.

„Schadprogramme kommen auf vielfältige Weise auf den eigenen Rechner“, weiß Till Faida, Mitgründer von Adblock Plus. „Die meisten wissen, dass sie sich über Links oder Downloads einen Virus einfangen können. Unterschätzt wird aber die Gefahr, die von Werbebanner ausgeht.“ Diese locken Nutzer nicht nur auf teilweise dubiose Angebote wie Download-Portale oder Online-Dating-Plattformen, sondern stammen nicht selten von Servern, die mit Schadsoftware verseucht sind. Ohne überhaupt auf eine Datei oder einen Link zu klicken, wird automatisch – ohne dass der Nutzer es bemerkt – ein Schädling auf dem eigenen Rechner installiert.* Till Faida weiter: „Oftmals werden die infizierten Werbebanner auf seriösen oder sehr populären Seiten, wie Nachrichtenportale oder sozialen Netzwerken, eingebunden. Daher ist es möglich, sich mit Viren oder Trojanern zu infizieren, auch wenn Nutzer nur auf legalen und vertrauenswürdigen Seiten unterwegs sind.“

Abhilfe schafft die kostenlose Browsererweiterung Adblock Plus. Mit nur wenigen Klicks blockiert das Add-on das Laden von Werbebannern. Adblock Plus ist bisher für die Browser Firefox, Chrome sowie Opera verfügbar. Weitere Versionen für den Internet Explorer und Safari sind bereits in Planung. Mehr als 40 Millionen Nutzer weltweit vertrauen beim Surfen auf Adblock Plus. Das Add-on kann kostenfrei unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://adblockplus.org/de/

31. Januar 2013, von Alex 'Alex B.' Börner