FEATURE: THE GREY – Wolf und Mensch zwischen Film und Realität

Den Menschen verbindet eine besondere Beziehung zum Wolf. Schon in der Kindheit bekommt man das Märchen vom Rotkäppchen erzählt und lernt ihn so als furchteinflößendes Wesen kennen. Im späteren Verlauf des Lebens stolpert man mit Sicherheit über den einen oder anderen Werwolf-Film und meißelt seine eigene emotionale Sichtweise auf den Wolf weiter in Stein. Letztendlich kann man noch so oft bei Wikipedia gelesen haben, dass diese Tiere dem Menschen kaum gefährlich werden. Wenn man einen Wolf beim Zelten sähe, würde einem das Herz trotzdem einige Etagen tiefer rutschen.

Kein Wunder also, dass sich diese Tiere ausgezeichnet eignen, um auf der Leinwand für Nervenkitzel zu sorgen. So ist es auch in THE GREY mit Liam Neeson, der am 12. April in unseren Kinos startet. Hier wird der Wolf bewusst überspitzt dargestellt, um die Atmosphäre des Survival-Thrillers weiter zu verdichten – es geht doch nichts über Wolfsgeheul in einem dunklen verschneiten Wald, damit sich die Nackenhaare des Publikums in Bewegung setzen.

Beeindruckende Daten

Wenn der Wolf tatsächlich Jagd auf arglose Waldspaziergänger machen würde, hätte er ziemlich gute Karten, denn er kann potentielle Beute schon auf eine Entfernung von 2 Kilometern wittern und Geräusche wahrnehmen, die über 10 Kilometer entfernt sind. Weglaufen wäre auch keine wirkliche Option, denn im Sprint erreicht er eine Spitzengeschwindigkeit von stolzen 65 km/h. Bei schneebedecktem Boden hat er dabei besondere Vorteile, da seine breiten Pfoten wie kleine Schneeschuhe wirken. Bei der Recherche zu THE GREY fand Regisseur Joe Carnahan („Das A-Team – Der Film“, „Smokin’ Aces“) heraus, dass sogar 250-Pfund-Wölfe, die es selbst mit Grizzlybären aufnehmen können, in Alaska gar keine Seltenheit sind.

Der wahre Wolf

Realistisch betrachtet ist der Wolf aber alles andere als ein Menschenfresser. Vielmehr zeichnet sich das Tier durch außerordentliche Intelligenz und Menschenscheue aus. Außerdem finden sich viele Parallelen zwischen Mensch und Wolf. Auch sie sind soziale Wesen mit einer Hierarchie innerhalb der Gruppe und einem festen Lebensraum. Ein Wolfsrudel setzt sich normalerweise aus einem Elternpaar und deren Nachkommen zusammen, wobei die vorjährigen Jungwölfe die Eltern bei der Aufzucht der Jungen unterstützen. Sie verfügen also ebenfalls über familiäre Strukturen.

Um die Wölfe in THE GREY bestmöglich auf die Leinwand zu bringen, wurde sowohl mit echten Tieren, mit mechanischen Modellen als auch mit computeranimierten Versionen gearbeitet.

Der Regisseur betont, dass er keine Furcht vor Lebewesen schüren möchte, deren Fortbestand wir schützen müssen. Doch Wölfe sind definitiv wilde Tiere und Teil einer unberechenbaren Natur. In THE GREY verteidigen sie ihr Revier gegen die menschlichen Eindringlinge, von denen sie sich bedroht fühlen, mit unbändiger Aggressivität und verlangen ihren zweibeinigen Gegenspielern das Äußerste ab. Der nervenaufreibende Überlebensthriller lädt ab dem 12. April alle hartgesottenen Filmfans ins Kino ein.

30. März 2012, von Markus 'Markus S.' Schaffarz

The Grey - Unter Wölfen

Kino

Websitethegrey-film.de
Facebookfb/TheGrey.DerFilm
Release12.04.2012
GenreAbenteuer
DarstellerLiam Neeson Frank Grillo Dermot Mulroney
RegieJoe Carnahan