Feature | Die größten Hits von James Brown und ihre Story

Mr. Dynamite, The Godfather Of Soul, Soulbrother Number One - James Brown hatte viele Namen, ebenso viele Gesichter und noch viel mehr Songs im Gepäck. Ob einfühlsame Balladen mit gesellschaftskritischem Hintergrund oder flotte Funknummern, die bis heute zu den einflussreichsten Songs der Musikgeschichte zählen. James Brown war, ist und bleibt ein Megastar, dessen Musik damalige, gegenwärtige und zukünftige Musiker beeinflussen wird.

Für seinen Erfolg arbeitete er wie eine Maschine, schrieb einen Song nach dem anderen und landete einen Hit nach dem anderen. Das Biopic GET ON UP (Kinostart: 9. Oktober 2014) zeigt eindrücklich, was hinter den jeweiligen Songs des Godfather of Soul steckt. Die folgenden fünf Tracks stehen dabei im Fokus:

Please, Please, Please (1956)

Nein, es war nicht Soul-Sängerin Tina Turner und es war auch nicht die Rockband The Who, die mit "Please, Please, Please" die Musikwelt revolutionierten. Der Rhythm-and-Blues-Song ist von niemand Geringerem als James Brown geschrieben worden. Mit seiner ersten Band "The Famous Flames" erreichte der Track im Jahr 1956 Platz 6 der R&B-Charts. Bis heute zählt "Please, Please, Please" zu den signifikantesten Hits von James Brown und den Famous Flames. Sogar im stolzen Alter von 65 Jahren trat James Brown in der Hollywoodproduktion "Blues Brothers 2000" mit diesem Song auf. Energiegeladen wie eh und je.

I Got You (I Feel Good) (1965)

Ob im Radio, in der Werbung oder im Film: James Browns "I Got You (I Feel Good)" ist die erfolgreichste und bekannteste Single des 1933 geborenen Entertainers. Jeder kann den Song mitsingen und keiner seinem Funk und Soul widerstehen. Geschrieben und produziert wurde der Track von James Brown höchstpersönlich und unter den Palmen Floridas aufgenommen. Ganze 14 Musiker setzten sich zusammen, um mit "I Got You (I Feel Good)" den Hörern richtig Feuer unterm Hintern zu machen. Das hat sich gelohnt! Das Musikmagazin Rolling Stone setzte James Browns Feel-Good-Song auf Platz 78 der 500 besten Songs aller Zeiten.

Papa’s Got A Brand New Bag (1965)

"Poppa‘s Got A Brand New Badge" hieß eine Folge der Serie "Die Simpsons" - nur eine von vielen Auszeichnungen und ein besonderes Zeichen für die popkulturelle Bedeutung des Songs. James Brown erhielt seinen ersten Grammy für den ikonischen Titel und der Song gilt als einer der ersten des Funk. Das soll mal einer nachmachen! Vor allem wenn man bedenkt, dass der Track im Februar 1965 bei einem Zwischenstopp auf dem Weg zu einem Gig aufgenommen wurde. Für die Aufzeichnung des knapp sieben Minuten langen Stücks brauchte die Band gerade mal eine Stunde. Stolze Leistung, Mister Brown!

It’s A Man’s Man’s Man’s World (1966)

Als 1963 die Filmkomödie "It‘s a Mad, Mad, Mad, Mad World" in den US-amerikanischen Kinos startete, ahnte niemand, dass bereits drei Jahre später Mister James Brown dieses Wortspiel nutzte, um "It‘s A Man‘s Man‘s Man‘s World" zu schreiben. Die Rolling Stones betitelten seinen Track als biblisch chauvinistisch. Denn die Botschaft ist ganz einfach: Alles, was uns zu einer modernen Zivilisation verhalf (Autos, Züge, elektrisches Licht), ist auf die Bemühungen der Männer zurückzuführen. Doch würde dies ohne eine Frau oder ein Mädchen nichts bedeuten. James Brown selbst hatte ironischerweise immer Schwierigkeiten, eine passende Frau an seiner Seite zu finden.

Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine (1970)

Auch nach knapp 15 Jahren steiler Musikkarriere war James Brown noch lange nicht müde und veröffentlichte einen seiner größten Hits: "Get Up (I Feel Like Being a) Sex Machine". Das Funk-Stück erhielt sogar eine elfminütige Version auf dem gleichnamigen Album. Es war außerdem einer der ersten Songs, die James Brown mit seiner neuen Band "JB‘s" aufnahm. Statt sich in seinen früheren Tracks auf die Bläser zu konzentrieren, schenkt er hier den eindringlichen Bass- und Gitarren-Riffs von Bootsy und Catfish Collins und den Schlagzeug-Parts von Jabo Starks volle Aufmerksamkeit. Taffer Track!

25. September 2014, von Markus 'Markus S.' Schaffarz