Feature | 10 Fakten über Mads Mikkelsen

Mads Mikkelsen – Filmstar aus Dänemark

Er kann laut und leise, böse und gut, berührend und eiskalt: Der Däne Mads Mikkelsen ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern konnte bereits in vielen dänischen und internationalen Filmen als Charakterdarsteller überzeugen. Ab dem 28. März wird er mit „Die Jagd“ in den deutschen Kinos zu sehen sein – ein Grund für uns, den markanten Dänen in 10 Fakten vorzustellen:

1) Herkunft und Familie
Mads Dittmann Mikkelsen wurde 1965 im Kopenhagener Arbeiterviertel Østerbro geboren, seine Mutter war Krankenschwester, sein Vater Gewerkschaftler. Er hat einen älteren Bruder, Lars Mikkelsen, der ebenfalls Schauspieler ist. Mads Mikkelsen wohnt in Kopenhagen und ist seit 1987 mit der dänischen Choreographin Hanne Jacobsen verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder.

2) Zum Tanz, Herr Mikkelsen!
Wer hätte das gedacht? Er ist nicht nur ein hervorragender Schauspieler, sondern überrascht auch noch mit Tanztalent! Bevor es Mads Mikkelsen zur Schauspielerei zog, war er Ausdruckstänzer. Acht Jahre Ballett und Moderner Tanz später wechselte er jedoch ins Schauspielfach. Geblieben ist seine Liebe zum Sport. Außerdem kann er – nach eigenen Angaben – immer noch einen Flickflack machen!

3) Schauspielschule und erste Filme
Mads Mikkelsen besuchte die Schauspielschule am Theater von Aarhus und erlangte 1996 den Abschluss. Noch im selben Jahr begann seine Filmkarriere mit einigen Nebenrollen. Sein Debüt in einem Langspielfilm absolvierte er in Nicolas Winding Refns Actiondrama „Pusher“ (1996), in dem er einen glatzköpfigen Rauschgiftsüchtigen spielte. Nach seiner Rolle im Winding-Refn-Film „Bleeder“ (1999) erhielt er die männliche Hauptrolle in der erfolgreichen dänischen Fernsehserie „Unit One – Die Spezialisten“ (2000-2004), die den amerikanischen Filmpreis Emmy im Jahre 2002 erhielt. Durch seine Rolle in der Serie wurde er in seiner Heimat zu einem bekannten Schauspieler.

4) Der Beginn einer internationalen Karriere
Das dänische Beziehungsdrama „Open Hearts“ (2002) öffnete Mikkelsen nicht nur die Herzen vieler Filmbegeisterter, sondern auch die Türen zu einer internationalen Karriere. Der Film der dänischen Dogma-Regisseurin Susanne Bier, in dem Mikkelsen einen verheirateten Arzt spielt, der eine Affäre mit einer jungen Frau eingeht, wurde hoch gelobt, mit vielen Preisen ausgezeichnet und sogar für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.

5) Internationale Filme
Seine Vielseitigkeit konnte Mads Mikkelsen bereits in so einigen internationalen Produktionen beweisen: Er war Tristan in „King Arthur“ (UK, Irland, USA 2004), der Bösewicht mit blutendem Auge in „James Bond 007: Casino Royale“ (UK, USA, D, Tschechien 2006), der Komponist Igor Stravinsky in „Coco Chanel und Igor Stravinsky“ (F 2009), der deutsche Aufklärer Johann Friedrich Struensee in „Die Königin und der Leibarzt“ (DK, S, Tschechien, D 2012) und spielte zusammen mit Jessica Schwarz und Heike Makatsch in der deutschen Produktion „Die Tür“ (2009).

6) Ein wahrer Däne
Unaufgeregt ist er, der Mann. Und das, obwohl er doch so einige Erfolge vorweisen kann. Dass er in Dänemark des Öfteren zum Sexiest Man Alive gewählt wurde, nimmt er eher gelassen, auch nach Hollywood ziehen möchte er nicht. Seine Heimat ist seine „Basis“, und das soll sie auch in Zukunft bleiben. So verwundert es auch nicht, dass er trotz internationaler Angebote auch viele dänische Rollen spielt. So viel Heimatverbundenheit muss belohnt werden, dachte sich wohl auch die dänische Königin Margrethe II. – und schlug den Schauspieler 2010 zum Ritter.

7) Ausgezeichnet!
Mads Mikkelsen kann sich nicht über eine mangelnde Wertschätzung seiner Arbeit beschweren: Er wurde mehrmals mit den dänischen Filmpreisen Robert und Bodil geehrt, nennt vier Europäische Filmpreise sein Eigen und wurde 2012 mit dem Darstellerpreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes für „Die Jagd“ (2012) ausgezeichnet.

8) Der Kampf gegen das schöne Image
Nein, als Schönling möchte Mikkelsen nicht wahrgenommen werden. Ein aussichtsloser Kampf gegen Windmühlen, wird er doch in seiner Heimat als einer der erotischsten Männer gehandelt. Auch als Model für H&M war er 2007/2008 erfolgreich und blickte lässig von unzähligen Plakaten hinunter. Und doch beweist Mikkelsen mit seiner Rollenwahl nicht nur Mut zur Hässlichkeit (z.B. als Einäugiger in „Walhalla Rising“ (2009)), sondern auch eine angenehme Wandelbarkeit. Aber die ist doch mindestens genauso anziehend.

9) Gesetzeswidriges Hobby
Seit Mads Mikkelsen in „James Bond 007: Casino Royale“ Le Chiffre gespielt hat, ist er dem Pokerspiel verfallen. Sein neues Hobby brachte ihn 2007 in die Boulevardpresse, da er an einem illegalen Pokerspiel in Kopenhagen teilgenommen hatte, das die Polizei per Razzia beendet hatte.

10) Das war noch längst nicht alles…
…denn noch in diesem Jahr werden wir Mads Mikkelsen als perfiden Serienkiller Hannibal Lecter in der neuen US-Serie „Hannibal“ im Fernsehen sehen können! Die Serie basiert auf den Romanen von Robert Harris und erzählt die Vorgeschichte zu „Roter Drache“. Vorher aber, ab dem 28. März, kommt der Däne mit „Die Jagd“ in die deutschen Kinos. Der Film über eine Lüge, die das Leben des Kindergärtners Lucas (Mikkelsen) von heute auf morgen schlagartig ändert und ihn zum Verfolgten werden lässt, sorgte in Dänemark für viel Gesprächsstoff und klingelnde Kinokassen.

27. März 2013, von Markus 'Markus S.' Schaffarz